Finanzamt
Kriminelle versuchen aktuell, Menschen unter Zeitdruck zur Zahlung zu bringen. (Symbolfoto) // Oliver Berg/dpa
Lohnsteuerhilfeverein warnt vor gefälschten Steuerbriefen
von dpa

Aktuell landen täuschend echte Schreiben angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern in Briefkästen. Die Masche der Betrüger ist raffiniert, aber durchschaubar.

 // Nürnberg
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Mit gefälschten Briefen, die angeblich vom Bundeszentralamt für Steuern stammen, versuchen Kriminelle derzeit, Menschen in Deutschland um ihr Geld zu bringen. Die Lohnsteuerhilfe Bayern warnt vor der neuen Betrugsmasche, bei der Empfänger zur Zahlung von 350,11 Euro wegen angeblicher Verzugszinsen für die Steuererklärung 2023 gedrängt werden.

Die zweiseitigen Schreiben sehen auf den ersten Blick seriös aus – mit Behördendaten, Aktenzeichen und sogar QR-Code. Doch laut dem Verein handelt es sich um Fälschungen: So ist das Schreiben auf der ersten Seite mit Februar, auf der zweiten jedoch mit Mai datiert. Außerdem fehlen wesentliche Angaben wie die persönliche Steuer-ID. Die IBAN führt ins Ausland, nach Spanien.

Briefe genau prüfen

«Das Finanzamt fordert niemals innerhalb von zwei Tagen zur Zahlung auf», stellt Tobias Gerauer, Vorstand der Lohnsteuerhilfe Bayern, klar. Auch schnelle Pfändungen gebe es nicht. Vielmehr liege bei echten Schreiben immer eine Rechtsbehelfsbelehrung bei, und es gebe in der Regel eine Frist von einem Monat.

Der Verein rät, bei Unsicherheiten Rücksprache mit dem zuständigen Finanzamt zu halten. Warnsignale seien unter anderem unpersönliche Anreden, fehlende Steuer-IDs, unlogische Zeitangaben oder Absenderadressen, die nicht dem örtlichen Finanzamt zugeordnet werden können.

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