Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus zieht ein Fazit: Die Bayern sind verdienter Meister, aber es gibt viel Luft nach oben. Vor allem dem Sportdirektor stellt er nur ein mäßiges Zeugnis aus.
Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat die Saison des FC Bayern München trotz des vorzeitigen Gewinns der deutschen Fußball-Meisterschaft insgesamt nur als «befriedigend» bewertet. Zwar würde er für die Bundesliga als Schulnote eine «1 bis 2 geben», aber für die Gesamtbewertung sei das Abschneiden in den Pokalwettbewerben zu wenig gewesen, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.
Während Matthäus Trainer Vincent Kompany für seine Arbeit die «Note 2» gab, kam Sportdirektor Max Eberl mit einer «3 minus» deutlich schlechter weg. «In der Bewertung von Eberl geht es nicht nur um das Sportliche, sondern auch darum, wie er als Sportvorstand den Verein nach außen hin repräsentiert», sagte Matthäus. Seine Aussagen über Leroy Sané am Samstag und Thomas Müller im Januar hätten «nach außen für große Verwirrung und im Verein für Unruhe gesorgt», ergänzte der 64-Jährige.
Eberls Transferpolitik durchwachsen
Man könne Eberl aber nicht für alles verantwortlich machen, «was in den vergangenen Jahren falsch gelaufen ist. Er musste Fehler seiner Vorgänger auslöffeln, die einige Spieler mit teuren und langfristigen Verträgen ausgestattet hatten», meinte der frühere Welt- und Europameister. Zwar sei Michael Olise ein sehr guter Einkauf gewesen, «aber nicht alle seine Transfers haben gezündet», so Matthäus weiter.
Kompany habe indes «den Erfolg und die Freude zurück in die Mannschaft gebracht. Allerdings hatte auch er seinen Anteil an einigen schwachen Auftritten in der Königsklasse», meinte Matthäus.
Die Bayern hatten am Sonntag durch ein 2:2 von Bayer Leverkusen gegen den SC Freiburg vorzeitig ihre 34. Meisterschaft geholt. Im DFB-Pokal war im Achtelfinale gegen Leverkusen aber ebenso vorzeitig Schluss wie gegen Inter Mailand im Viertelfinale der Champions League.