Das Unesco-Biosphärenreservat Rhön war Treffpunkt für mehr als 140 Rangerinnen und Ranger aus Deutschland und der Schweiz. Die 30. Bundesweite Naturwacht-Fachtagung, die dieses Jahr in Hohenroda stattfand, bot eine Plattform für Austausch, Fachvorträge und Exkursionen zu aktuellen Naturschutzthemen.
Am ersten Tag gab nach der Ordentlichen Mitgliederversammlung Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltungsstelle, einen Einblick in die vielfältigen Aufgaben und Projekte des Unesco-Biosphärenreservats Rhön. „Die Rhöner sind stolz auf ihre Geschichte, ihre Bräuche, ihre Landschaft, ihre Kultur.“ Um all das zu bewahren, wurde in den 1990er Jahren die Idee der Naturschutzwarte – der heutigen Ranger – aufgegriffen, die 1994 erstmals ihren Dienst antraten. „Die anfängliche Skepsis verschwand, das Eis brach, und die Stellen wurden dauerhaft eingerichtet“, so Raab. „Heute sind die Ranger Herzkammer und Motor der Hessischen Verwaltung – ohne sie wären die Schutzgebiete deutlich ärmer und noch stärker gefährdet.“
„Die sieben Ranger in der Hessischen Rhön leisten einen unverzichtbaren Beitrag: Mit großem Engagement fördern sie sowohl den Naturschutz als auch die Umweltbildung in der Region“, erklärte Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat. Er betonte: „Bereits die Jüngsten werden im Rahmen des Junior-Ranger-Programms sensibilisiert und frühzeitig mit den Themen des Biosphärenreservats vertraut gemacht.“
Bergmähwiesen neu entwickelt
Steffi Lemke vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit würdigte in ihrer Videobotschaft ebenso die Arbeit der Rangerinnen und Ranger. Ranger seien „Brückenbauer von unschätzbarem Wert“.
Der Vormittag war geprägt von Fachvorträgen zu Naturschutzthemen. Elmar Herget präsentierte Meilensteine des Life-Projekts „Rhöner Bergwiesen“ und berichtete, dass in der Hessischen Rhön auf ausgesuchten Flächen blütenreiche Bergmähwiesen neu entwickelt wurden – ein bedeutender Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt. Stefan Zaenker erläuterte die Quellenerfassung im Biosphärenreservat Rhön, und Dipl.-Biologe Torsten Kirchner gab Einblicke in das Naturschutzgebiet „Lange Rhön“.
Am Nachmittag setzten sich die Fachvorträge fort: Sabine Frank sprach zum Sternenpark Rhön, dem Verlust der Dunkelheit sowie zum Schutz der Nacht. Anne Schierenberg vom Dachverband Nationale Naturlandschaften beleuchtete das freiwillige Engagement von Rangerinnen und Rangern und Urs Reif, Präsident der European Ranger Foundation (ERF), sowie Lars Scharfe, europäischer Vertreter bei der International Ranger Foundation (IRF), gaben Ausblicke auf den European Ranger Congress 2025 in Rumänien. In Workshops wurde über Inklusion, die Vermittlung des Klimawandels und Strategien zur Besucheransprache diskutiert. red