„Glauben Sie nicht, was Sie sehen“, so das Resümee eines überaus informativen Abends zum Thema „Künstliche Intelligenz (KI) in der Kreativbranche und Gesellschaft“, zu dem der Zonta Club Bad Kissingen-Schweinfurt im Rahmen der Schweinfurter Frauenwochen eingeladen hatte und zu dem rund 50 Interessierte gekommen waren. Präsidentin Klara Weigand freute sich bei der Begrüßung über die großartige Resonanz und gab einen kurzen Abriss über die Anliegen und die Arbeit des Zonta Clubs.
Im Mittelpunkt der ehrenamtlich Tätigen stehen sozial und gesellschaftlich benachteiligte Mädchen und Frauen, die sowohl auf der lokalen als auch auf der globalen Ebene in unterschiedlichen Bereichen unterstützt werden.
Danach stellte sie die Referentin des Abends, Dr. Karin Lingl, vor – eine gebürtige Schweinfurterin, die seit 15 Jahren als Geschäftsführerin der Stiftung Kunstfonds tätig ist. Darüber hinaus ist sie Mitglied in diversen Fachgremien und Fachausschüssen des Deutschen Kulturrats, seit 2017 Sprecherin der Arbeitsgruppe Bundeskulturfonds und Mitglied des Hochschulrats der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.
„Als stellvertretende Sprecherin der Sektion ’Bildende Kunst & Baukultur’ im Kulturrat NRW und Vorstandsmitglied des NRW-Landesverbands Visuelle Künste ist unsere Referentin eine Frau, die weiß, wovon sie spricht“, betonte Weigand.
Lingl hob hervor, dass KI längst im Alltag angekommen sei: So werde beispielsweise jedes Handyfoto automatisch von der KI optimiert. Dies verändere die Welt stärker als die Erfindung des Buchdrucks oder des Autos. In vielen Bereichen sei die KI ein Segen, „aber was, wenn die KI sich irrt?“ Wer erkennt das und wer haftet dafür? Gerade die generative KI erschaffe aus einer Unmenge gespeicherter Daten Neues, so die Referentin. Da man aber nicht wisse, auf welche Daten und Algorithmen die KI zugreife, sei es auch schwer, den Wahrheitsgehalt dieser neuen Ergebnisse zu prüfen. Zudem habe die Entwicklung von generativer KI einen rasanten Aufschwung genommen.
In der Kunstbranche, vor allem der bildenden Kunst, kam die KI zunächst gut an, führte Lingl weiter aus. Es mache Spaß, damit zu experimentieren, kreative Ideen zu entwickeln, aber es würden auch schnell Stereotypen entstehen. „Die KI besitzt nicht das ganze Wissen der Menschheit, sie kann nur auf bestimmte Datensätze zurückgreifen.“
Dies zeige schon das Hauptproblem der KI, da die Datensätze ja zuerst einmal von Menschen gemacht worden seien. Wie also stehe es mit dem Urheberrecht? Hier sei der Gesetzgeber gefragt, sagt die Referentin.
Ein weiteres Problem: Welchen Wahrheitsgehalt haben KI-generierte Bilder, die mit Material aus X, Facebook, Instagram und Co. gefüttert werden? „Wahr oder Fake? Jedes Bild kann ein Fake sein“, betonte Lingl. Die sich anschließende lebhafte Diskussion zeigte nachdrücklich, wie sehr dieses Thema die Gesellschaft beschäftigt.
Klara Weigand wies am Ende der Veranstaltung noch auf eine weitere Benefiz-Veranstaltung hin: Die große Zonta-Benefiz-Quiz-Night am 17. Mai in der Technischen Hochschule in Schweinfurt. Der Erlös dieser Benefiz-Veranstaltung wird wieder einem sozialen Zweck in der Region zugeführt. Weitere Infos auch unter zonta-kg-sw.de. red