„Ich komme aus dem Krankenhaus, ich bin pflegebedürftig, wie geht es weiter? Wer hilft und unterstützt mich?“ Diese und ähnliche Fragen beschäftigen Betroffene und ihre Angehörigen. Bei einer Informationsveranstaltung, die von den VdK-Ortsverbänden der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld organisiert worden war, konnten sich die Teilnehmenden bei der Begehung durch zwei barrierefreie Wohneinheiten im Pflegeübungszentrum „PÜZ“ in Mellrichstadt ein Bild verschaffen, wie es nach der Entlassung aus dem Krankenhaus und im Pflegefall weitergehen kann.
Organisiert worden war die Veranstaltung von den beiden Vertreterinnen der Frauen der Kreisverbände Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld, Lorette Weiß und Theresa Englert, wie es in einer Pressemitteilung der Kreisgeschäftsstelle des VdK Bayern heißt.
Zu den Teilnehmenden gehörten auch Bezirksgeschäftsführer des VdK Unterfranken, Carsten Vetter, sowie die Vertreterin der Frauen des Bezirks, Maria Bördlein.
Das Projekt bietet Hilfe, Unterstützung, Beratung und Anleitung, wie ein selbstständiges Leben zu Hause oder in alternativen Wohnformen wieder möglich wird. In den beiden Wohneinheiten des PÜZ können die Betroffenen mit oder ohne ihre Angehörigen bis zu drei Wochen wohnen, um zu üben, wie ein weiteres Leben gestaltet werden kann. Die pflegerische Versorgung wird individuell von der Caritas Sozialstation St. Kilian übernommen.
Neben den barrierefreien Wohneinheiten unterhält das „PÜZ“ auch ein Pflegeübungswohnmobil, das Betroffene für einen Kurzzeit-Urlaub mieten können. Das Pflegeübungswohnmobil befindet sich stationär am Stellplatz bei der Therme in Bad Königshofen. Hier ist auch die Inanspruchnahme einer Tagespflege bei der nahe gelegenen Caritas Sozialstation möglich.
Die Pflegedienstleiterin des „PÜZ“, Ulli Feder, sowie die stellvertretende Pflegedienstleitung Andrea Ebert erklärten ausführlich die Möglichkeiten in und um das Pflegeübungszentrum und standen Rede und Antwort zu allen offenen Fragen der interessierten Zuhörer.
Feder berichtet: „Das ,PÜZ‘ Mellrichstadt wurde im Jahr 2019 in Betrieb genommen und ist bis heute einzigartig in Deutschland. Betroffene aus dem gesamten Bundesgebiet nutzen diese Einrichtung. Das ,PÜZ‘ ist bewusst auch so konzipiert, dass auch andere Regionen in Deutschland das Modell übernehmen könnten.“
Die rege Beteiligung zeigte, dass bei der Pflege von Angehörigen ein hoher Informationsbedarf besteht. Der VdK bietet seinen Mitgliedern unter anderem umfassende Rechtsberatung im Bereich der Pflegeversicherung. red