Coburg
Hartan will an die Spitze
Bei seiner Bewerbungsrede machte Hans-Herbert Hartan deutlich, dass er sehr gerne in Coburg an der Spitze der Stadtverwaltung stünde. Dabei griff er auch zu launigen Worten und Vergleichen.
Bei seiner Bewerbungsrede machte Hans-Herbert Hartan deutlich, dass er sehr gerne in Coburg an der Spitze der Stadtverwaltung stünde. Dabei griff er auch zu launigen Worten und Vergleichen. // 
Stehender Applaus: Freude herrschte am Samstagvormittag bei der Nominierung von Hans-Herbert Hartan (links) zum OB-Kandidaten der CSU. Rechts der frühere FDP-Mann Jens-Uwe Peter
Stehender Applaus: Freude herrschte am Samstagvormittag bei der Nominierung von Hans-Herbert Hartan (links) zum OB-Kandidaten der CSU. Rechts der frühere FDP-Mann Jens-Uwe Peter // Christoph Winter
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Coburg

Die Nominierung eines Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl kann in 30 Minuten erledigt sein – wenn man sich einig ist. So war es am Samstagvormittag bei der Coburger CSU. Hans-Herbert Hartan erhielt im „Münchner Hofbräu“ von den 45 stimmberechtigten Mitgliedern 44 Ja-Stimmen.

Für den Vorsitzenden der CSU-Fraktion im Coburger Stadtrat und Zweiten Bürgermeister Coburgs hatte sich zuvor der Kreisvorstand einstimmig ausgesprochen, einen Gegenkandidaten gab es nicht. Hartan tritt somit bei der Wahl um den Chefsessel im Coburger Rathaus in 15 Monaten an. Die Parteimitglieder feierten ihren Kandidaten mit stehendem Applaus.

Kurze Bewerbungsrede des Kandidaten

„Ich will Oberbürgermeister unserer schönen Stadt werden“, sagte Hans-Herbert Hartan in seiner kurzen Bewerbungsrede und gab sich siegessicher. Er sei sehr überrascht und auch gerührt gewesen, dass Findungskommission und Kreisvorstand ihn für den richtigen OB-Kandidaten hielten. Die Mitglieder würden „die Weichen stellen, mit welchem OB-Kandidaten unsere CSU in den Wahlkampf gehen soll“.

Was ist, wenn ein Kanaldeckel klappert?

Hartan erinnerte an Peter Reingruber und dessen Satz, „Kommunalpolitik ist dort, wo der Kanaldeckel klappert“. Nahe am Menschen und ohne Parteipolitik sollte Kommunalpolitik sein. „So war das auch, bevor die Ideologie leider auch in die Kommunalpolitik Einzug gehalten hat“, sagte er. Würde heute ein Kanaldeckel in Coburg klappern, würde die SPD die Geschwindigkeit in der betroffenen Straße auf 30 Stundenkilometer reduzieren. Die Grünen „mit ihrem Symbiosepartner“ Pro Coburg würden das Klappern zum Anlass nehmen, gleich eine autofreie Fußgänger- und Fahrradzone zu fordern.

Sollte der Kanaldeckel dann noch klappern, wenn ein Lastenfahrrad darüber fahre, würden die Grünen einen Pflanzkübel draufstellen, meinte Hartan launisch unter dem Beifall seiner Parteifreunde.

Mit einem Oberbürgermeister Hartan „würde sofort unser Bautrupp ausrücken, den Deckel reparieren und überprüfen, wie es sonst noch um die Straße bestellt ist“, fuhr er fort.

Geschlossenes Agieren angemahnt

Mit diesem Vergleich zeigte er sein Politikverständnis auf: wertkonservativ mit Verantwortungsethik. Die CSU sei seit 36 Jahren seine politische Familie und Wertegemeinschaft. Gesinnungsethik, wie sie von links-grüner Ideologie getrieben werde, lehnt Hans-Herbert Hartan ab.

„Wenn wir geschlossen zusammenstehen“, werde man das gemeinsame Ziel erreichen: im Stadtrat mit Abstand stärkste politische Kraft werden und den Oberbürgermeister stellen.

Nach den Worten von Kreisvorsitzendem Kurt Knoch ermöglicht die Nominierung von Hans-Herbert Hartan „zum frühestmöglichen Zeitpunkt, ein starkes Team und ein starkes Programm aufzubauen“. Die Menschen in Coburg wollten Recht und Ordnung, eine funktionierende Stadtverwaltung und weniger Ideologie.

Weißwurst – vor dem Mittagsläuten – und Blasmusik umrahmten die Nominierungsversammlung. Bei der Musikauswahl wurde von der urbayerischen CSU-Hymne abgewichen: Statt Defiliermarsch gab es den Coburger Marsch und das Frankenlied.

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