Gewalt gegen Frauen war Thema eines Fachgesprächs im „Münchner Hofbräu“ in Coburg. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener lokaler Organisationen diskutierten über aktuelle Entwicklungen und Lösungsansätze, heißt es in einer Pressemitteilung.
Eingeladen hatten die SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Gross und Bundestagsabgeordnete Annette Kramme. Sie ging auf das neue Gewalthilfegesetz ein. „Erstmals wird bundesgesetzlich sichergestellt, dass gewaltbetroffene Frauen einen kostenfreien Rechtsanspruch auf Schutz und Beratung haben.“ Die Länder erhalten in den nächsten Jahren zum anteiligen Ausgleich der zusätzlichen Aufgaben aus dem Gewalthilfegesetz vom Bund zusätzliche Finanzmittel in Höhe von insgesamt 2,6 Milliarden Euro.
Besonders hervorgehoben wurde in der Diskussion die alltägliche Arbeit der Verantwortlichen, von welchen viele ehrenamtlich tätig sind. „Ohne diese wäre eine Betreuung oder Vermittlung an andere Stellen von Gewalt betroffenen Mädchen oder Frauen gar nicht zu leisten“, so Angela Platsch, Vorständin vom Frauenhaus Coburg. Corina Trier (Weisser Ring) berichtete, dass immer mehr Kinder und Jugendliche nach Übergriffen und sexualisierter Gewalt Rat suchen würden. Viele Gewaltdelikte würden ungemeldet bleiben. „Das Thema Gewalt, insbesondere die sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, sind leider immer noch ein Tabuthema“, kritisierte der katholische Betriebsseelsorger Norbert Jungkunz. Mehr Aufmerksamkeit und mehr Hilfe für die Opfer von Gewalt, mehr Härte gegen die Täter; die Teilnehmer des Fachgespräches sind sich einig, dass neben der Verbesserung der Finanzierung auch Präventionsmaßnahmen und eine stärkere Vernetzung der Hilfsangebote notwendig sind, um Gewalt gegen Frauen effektiv zu bekämpfen. red