Christentum
Weltgebetstag ist gelebte Ökumene
Im Altarraum der Herz-Jesu-Kirche hat das Bad Kissinger Weltgebetstagsteam für den Gottesdienst die wichtigsten Elemente der Kultur der Cook-Islands dargestellt. Die Maske (links im Altarbild) wurde von einem Künstler von den Inseln gestaltet.
Im Altarraum der Herz-Jesu-Kirche hat das Bad Kissinger Weltgebetstagsteam für den Gottesdienst die wichtigsten Elemente der Kultur der Cook-Islands dargestellt. Die Maske (links im Altarbild) wurde von einem Künstler von den Inseln gestaltet. // Agnes Brath
Signet des Fränkischen Tags Fränkischer Tag
Bad Kissingen

Ökumene bedeutet, gemeinsam mit Christen aller Konfessionen den Glauben an Gott zu leben, gemeinsam zu beten und die gute Botschaft von der christlichen Liebe allen Menschen zu verkünden. Danach sehnen sich viele Christen, schreibt Agnes Brath im Auftrag der katholischen Pfarrgemeinde Herz-Jesu und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde Bad Kissingen. Mit Recht wird Ökumene als friedensstiftende Strömung in den christlichen Kirchen eingefordert, so die Pressemitteilung.

Eine Institution in diesem Bereich ist der Weltgebetstag der Frauen. Auch in Bad Kissingen hat er eine lange Tradition. Das Vorbereitungsteam der evangelischen und katholischen Pfarreien um Bia Ritter und Agnes Brath hat sich in diesem Jahr über reges Interesse und viele Teilnehmer bei den Veranstaltungen sehr gefreut.

Themenland 2025 waren die Cook Islands. Diese Inselgruppe liegt mitten im Südpazifik und damit 16.580 Kilometer Luftlinie von uns entfernt auf der anderen Seite der Erdkugel. Mit 14.987 Einwohnern haben die Inseln etwa halb so viel Einwohner wie Bad Kissingen. Mit 236,7 Quadratkilometern Landfläche, verteilt auf 15 Inseln, sind sie etwa so groß wie Bielefeld, haben aber eine Wirtschaftszone von unfassbaren 1.969.553 Quadratkilometern Meeresfläche.

Nach dem Motto des Weltgebetstages: „Informiert beten – betend handeln“ fand im Februar ein gut besuchter Powerpoint-Vortrag im katholischen Gemeindezentrum statt. Beim Gedankenaustausch der Teilnehmer kamen viele Aspekte zur Sprache, Meinungen und Einschätzungen wurden ausgetauscht.

Der Gottesdienst zum Weltgebetstag findet traditionell seit 100 Jahren am ersten Freitag im März rund um den Erdball mit Texten und Liedern statt. Diese werden von den Frauen mit landestypischen Elementen und Musikstil selbst gestaltet. Die Umsetzung der musikalischen Gestaltung übernehmen in Bad Kissingen der Weltgebetstagschor und die Band, diesmal unter der gemeinsamen Leitung von Carolin Keß und Barbara Gusinde.

Es wird für die weltweit verteilten Weltgebetstagsprojekte gesammelt, die Frauen und Mädchen unterstützen. Heuer konnten 970 Euro an die Projektorganisation überwiesen werden. In Bad Kissingen ist es zudem seit vielen Jahren Tradition, bei der Begegnung im Gemeindezentrum auch Speisen nach Originalrezepten zur Verkostung anzubieten.

Und was kochen die Maorifrauen? Fisch mit Kokos, Früchte des Regenwaldes mit Kokos, Süßkartoffeln mit Kokos und zum Trinken gibt es Kokoswasser oder Malventee. Die wundervolle Inselwelt ist für die mehrheitlich christlichen Frauen des Archipels ein göttliches Geschenk, das sie sehr hoch schätzen. Sie sind sehr dankbar für den christlichen Glauben, der die archaische, sehr martialische Gesellschaftsordnung und die vielen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den einzelnen Volksgruppen der Insulaner beendet oder zumindest eingehegt hat.

So wie häufig auf der Welt üben auch hier Männer Gewalt gegen Frauen aus. Auf den Cook-Inseln werden außerdem die Kontakte mit der westlichen Welt zur großen Herausforderung. Die Lieferung von hochkalorischer Nahrung führt dazu, dass die Insulaner mit hochgradiger Adipositas zu kämpfen haben. Trotzdem sind die Maorifrauen glücklich, aktiv bei der Lösung ihrer Probleme, dankbar für die Segnung der christlichen Botschaft und haben das Motto „Wunderbar geschaffen“ gewählt. Nur der Aspekt Ökumene ist aus Sicht des Kissinger Teams ausbaufähig. red

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