Im Kino
Wer hat die Geister in der Mongolei in Aufruhr versetzt?
Auf ihrer Reise durch die Wüste wird die Heldin des Films mit der Zerstörung der Natur konfrontiert.
Auf ihrer Reise durch die Wüste wird die Heldin des Films mit der Zerstörung der Natur konfrontiert. // 
Ainur sucht das Gespräch mit den Nomaden in der Mongolei.
Ainur sucht das Gespräch mit den Nomaden in der Mongolei. // Iris Pakulla
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Zeil am Main

Ein Kino-Erlebnis versprich der Film „Angry Spirits“, den das Capitol-Theater am Montag, 28. April, um 19.30 Uhr zeigt. Die Regisseurin Iris Pakulla thematisiert das zerbrechliche Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.

Von Mitte April bis Ende Mai zeigt Iris Pakulla ihren Film deutschlandweit in ausgewählten Programmkinos. Die feministische Anthropologin und Filmemacherin Iris Pakulla (Universität Cambridge) hat viele Jahre in der Mongolei gelebt. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Beziehung zwischen Menschen, Umwelt und Gesundheit im Kontext des Klimawandels sowie der Auswirkung der Rohstoffindustrie auf das Leben indigener Gemeinschaften in der Mongolei.

Die Geschichte von Ainur

„Angry Spirits“ erzählt von Ainur, einer jungen Mongolin und Erotiktänzerin in Ulaanbaatar, die sich von dunklen Mächten heimgesucht fühlt. Auf Anraten von Schamanen kehrt sie in die Wüste Gobi zurück, in das Land ihrer Vorfahren, um Kontakt mit Naturgeistern aufzunehmen. Auf ihrer Reise durch die Mongolei wird sie mit der Zerstörung der atemberaubenden Landschaft konfrontiert. Ist es dieses Chaos, das die Geister in Aufruhr versetzt?

In diesem hybriden Dokumentarfilm verwebt die Regisseurin Szenen von Ainurs Alltag mit inszenierten Traumsequenzen. Es entsteht ein filmisches Kunstwerk, das nicht nur Ainurs Suche nach Heilung reflektiert, sondern auch die fragile Balance zwischen Mensch und Natur.

Hilflos ausgeliefert

Gerade in Zeiten, in denen totalitäre Regierungen wenig Rücksicht auf indigene Völker nehmen und wirtschaftliche Interessen weltweit über das Wohl jedes Einzelnen gestellt werden, ist es wichtig, diesem Thema Gehör zu verschaffen.

Das Beispiel des mongolischen Hirtenvolkes, dem sich die Regisseurin in ihrem Film nähert, steht dabei exemplarisch für die Situation zahlreicher Völker, die hilflos den Kräften der Globalisierung ausgeliefert sind. Der besondere Zugang über die Verbindung der Geister mit der Erde und dem Land, den Iris in ihrem Film gewählt hat, zeugt von großem Respekt und Verständnis für die Natur und die Kultur der Nomaden.

Der Film läuft Mongolisch mit englischen Untertiteln. red

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