Einsätze
Maßkrüge und Fäuste flogen: Berg-Wochenende fordert die Polizei
Die Erlanger Bergkirchweih zog – wie hier beim Bieranstich – die Besucher am Wochenende in Scharen an.
Die Erlanger Bergkirchweih zog – wie hier beim Bieranstich – die Besucher am Wochenende in Scharen an. // Ronald Rinklef
Signet des Fränkischen Tags Fränkischer Tag
Erlangen

Schönes Wetter sorgte dafür, dass der Berg am Freitag und am Samstag ein Magnet für die Besucher war. Die Plätze waren ausgebucht.

Die Polizeieinsätze am Freitag hielten sich in Grenzen, wie dem Polizeibericht zu entnehmen ist. Eine 15-jährige Jugendliche wurde einem Beamten gegenüber aggressiv und stieß ihn gegen die Brust, weshalb er eine Treppe hinunterstürzte. Er wurde leicht verletzt. Das Mädchen hatte 2,0 Promille Alkohol intus.

Bereits nach dem offiziellen Bergende gegen 23.30 Uhr erlaubte sich ein bislang Unbekannter einen äußerst schlechten Scherz. Während eines Rettungsdiensteinsatzes im Kitzmanngarten, wurde dem Sani tätsteam ein Defibrillator gestohlen (siehe Artikel rechts). Als der vermeintliche Dieb den Festplatz verlassen wollte, wurde ihm das Gerät von einen Rettungsteam wieder abgenommen. Dem unbekannten Mann gelang noch vor Eintreffen der Polizei die Flucht. Ein Strafverfahren wegen Diebstahls wurde eingeleitet.

Beim „Nachfeiern“ in der Stadt waren am Freitag sehr viele Personen unterwegs. Im Stadtzentrum kam es zu insgesamt fünf Körperverletzungsdelikten. Im Resümee sind alle Vorfälle ähnlich. Zuweilen stark betrunkene Partygänger gerieten wegen Nichtigkeiten in Streit. Die Konflikte wurden abschließend mit Fäusten ausgetragen. In keinem der Fälle kamen gefährliche Gegenstände wie z.B. Krüge oder Flaschen zum Einsatz.

Der Samstag war der zehnte Tag der Bergkirchweih und aus Sicht der Polizei der bislang ereignisreichste. Im Gegensatz zu den vorangegangen Tagen, waren bei Polizeieinsätzen ab Nachmittag bereits erhebliche Alkoholsierungen festzustellen. Unter anderem kam es zu schwerwiegenden Körperverletzungsdelikten.

Um kurz nach 17 Uhr gerieten zwei Personengruppen auf dem Festgelände aneinander. Zwei junge Männer schlugen mit Fäusten gemeinschaftlich auf einen 23-Jährigen ein. Einer der Angreifer griff zudem zum Maßkrug. Dem Geschädigten wurde mit dem Krug ins Gesicht geschlagen. Das Opfer erlitt eine Platzwunde an der Lippe. Die Schläger waren mit 1,7 und 2,3 Promille deutlich alkoholisiert.

Schnittwunden

Gegen 21.15 Uhr schlug im westlichen Berggelände eine 28-Jährige nach einem Streit mit einem Maßkrug um sich. Zunächst versetzte die Frau einem Mann mit dem Krug einem Schlag gegen den Kopf. Der Krug ging dabei zu Bruch. Als Festbesucher schlichtend eingriffen, verletzte die 28-Jährige zwei weitere Männer mit dem kaputten Maßkrug. Die beiden Männer erlitten Schnittwunden an den Händen. Die drei Verletzten wurden mit stark blutenden Wunden am Kopf bzw. an den Händen in Krankenhäuser gebracht. Die Angreiferin hatte 0,8 Promille intus.

Um 22 Uhr beleidigte ein 23-jähriger Festbesucher in der Bayreuther Straße eine Polizeistreife. Der Mann urinierte im Vorfeld verbotswidrig in der Öffentlichkeit. Bei der Personalienfeststellung rastete der junge Mann aus. Ein Alkoholtest ergab 2,4 Promille.

Lange Schlangen vor Bars

Um 22.15 Uhr geriet auf einem Bierkeller ein Festbesucher aus der Schweiz mit einer feiernden Gruppe aus England aneinander. Es kam zu gegenseitigen Faustschlägen. Im Resultat trugen drei Beteiligte erhebliche Verletzungen davon.

In der gesamten Innenstadt waren ab 22 Uhr sehr viele Menschen unterwegs. Die Bergabgänger suchten Zugang zu Diskotheken und Bars oder verweilten mit To-Go-Getränken auf den Plätzen und Straßen. Vor einigen Lokalitäten bilden sich lange Warteschlangen am Einlass.

Fünf Männer schlagen zu

Um 2 Uhr kam es vor einer Disco in der Nürnberger Straße zu einer handfesten Auseinandersetzung. Einem uneinsichtigen, mit 1,3 Promille alkoholisierten 31-Jährigen wurde der Zugang zur Diskothek verweigert. Es kam zum Streit mit dem Sicherheitspersonal.

Gegen 2.15 Uhr verhielt sich ein 47-Jähriger in einem Schnellrestaurant am Hugenottenplatz aggressiv. Als Polizeibeamte dem Mann einen Platzverweis aussprachen, schlug der 47-Jährige mit der Faust nach einem Beamten. Der Polizist wurde nicht getroffen. Der renitente Mann wurde in Gewahrsam genommen. Er war mit 1,4 Promille alkoholisiert.

Bereits nach 4 Uhr wurde ein 28-Jähriger am Hugo nach einem Streit mit einer Gruppe sprichwörtlich zusammengeschlagen. Bis zu fünf bislang unbekannte Männer schlugen zunächst gemeinschaftlich auf das Opfer ein. Als der 28-Jährige am Boden lag, wurde er weiter mit Füßen getreten.

Der Geschädigte erlitt eine Platzwunde im Gesicht. Die Tätergruppe flüchtete noch vor Eintreffen der Polizei. Es wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. In diesem Fall werden Zeugen gesucht. Hinweise unter Telefon 09131/760-114.

Aus Gleisbett gezogen

Gegen 17.15 Uhr hatte ein 55-Jähriger aus Schweinfurt am Hauptbahnhof wörtlich „Glück im Unglück“. Nach derzeitigen Erkenntnissen stand der Mann am Bahnsteig offenbar zu nah an der Bahnlinie. Mit Einfahrt eines Zuges wurde der 55-Jährige ins Gleisbett gezogen. Neben einer kaputten Hose, erlitt der Mann glücklicherweise nur eine leichte Verletzung am Bein. Er befand sich offenbar auf der Rückreise nach einem Bergbesuch. Der 55-Jährige stand mit 2,3 Promille deutlich unter Alkoholeinfluss.

Inhalt teilen