Eine volle Kirche in den Gottesdiensten des Gründonnerstags und Karfreitags hat die St. Georgspfarrei verzeichnet. Wie in der Pressemitteilung des Seelsorgebereiches zu lesen ist, feierten die Gläubigen der Pfarreien Gremsdorf, Sterpersdorf, Etzelskirchen und Höchstadt auch in diesem Jahr die großen Feierlichkeiten gemeinsam.
Am Gründonnerstag verwies Stadtpfarrer Kilian Kemmer im Hinblick auf die von Jesus an seinen Jüngern im Abendmahlsaal vollzogene Fußwaschung auf den Wert einer Berührung durch Jesus. In den Zeichen und Symbolen, die die Kirche feiere, komme diese Berührung zum Ausdruck. Berühren bedeute etwas begreifen und verstehen, sagte Kemmer. Nur im Zusammenspiel von Vernunft und Glaube gelinge eine Berührung durch Jesus, die nur gut tue.
Abwechselnd Gebetsstunden
Michael Ulbrich, Wolfgang Först und eine Schola der Ordensschwestern mit den Kirchenmusikerinnen der Pfarrei umrahmten den Festgottesdienst. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag gestalteten verschiedene Gruppierungen der Pfarrei die ganze Nacht abwechselnd Gebetsstunden in der Pfarrkirche.
Der Karfreitag stand im Zeichen des Kreuzestodes Christi. Das Höchstadter Kammerorchester umrahmte die Johannespassion unter anderem mit Werken von Johann Sebastian Bach und aus dem Stabat Mater von Pergolesi. Die Ordensschwestern Alix und Esther stellten dabei ihre Gesangsstimmen virtuos unter Beweis. Am Ende schmückten die Kinder mit Rosen das Kreuz in der Stadtpfarrkirche. Zuvor gingen diese ihren eigenen Kreuzweg vorbei am Altenheim, am Krankenhaus und an anderen Stationen, wo sie sich an die vielen leidvollen Situationen in der Nähe und in der Ferne erinnerten.
Festliche Blechbläsermusik
Die Feierlichkeiten der Karwoche mündeten am Samstagabend mit der Osternacht – auch in der Höchstadter Stadtpfarrkirche – in ihren Höhepunkt ein. Gerhard Wirkner, Georg Geier, Christian Wolfhagen, Peter Weiß, Andrea Vogel und Silvia Lohmann verwandelten die St. Georgskirche in einen Festsaal. Das Bamberger Blechbläserensemble TaBrassCo unter der Leitung von Florian Kager, Reinhard Döring an der Orgel und die Schwesternschola überboten sich gegenseitig mit festlicher Musik.
„Vom Dunkel ins Licht“, so könnte die Dramaturgie der Osternacht in ihrer Vielseitigkeit betitelt werden. Nach der Ankündigung der Auferstehung Christi wurde die bis dahin nur von Kerzenlicht erleuchtete Kirche in ihrer ganzen Pracht erhellt, während die dicht gedrängt stehenden oder sitzenden Gottesdienstbesucher „Großer Gott wir loben Dich“ zum vollen Klang der Orgel und der Bläser sangen.
Auch heuer bereiteten Stadtpfarrer Kilian Kemmer, Pater Wolfgang Schuhmacher und Pfarrer James Nangachiveetill die Osterkerzen von vier katholischen Pfarreien am Osterfeuer vor der Kirche zu. Kirchenverwaltungsvorstand Paul Schmitt (Gremsdorf), Pfarrgemeinderatsvorsitzender Thomas Scharold (Sterpersdorf), Kirchenrat Tobias Berberich (Etzelskirchen) und der Zeremoniar der Feier, Roman Paulini (Höchstadt), trugen die Osterkerzen in die Kirche.
In seiner sehr leidenschaftlich vorgetragenen Predigt verwies Stadtpfarrer Kemmer darauf, dass nicht einmal die künstliche Intelligenz die natürliche Intelligenz Gottes verstehen kann. Diese habe sich bereits an Gründonnerstag und Karfreitag als eine grenzenlose Liebe gezeigt, „deren Perspektive durch Ostern in die Unendlichkeit verhoben wurde“. Die Sprengkraft der Auferstehung breche jeder Kultur des Todes das Genick, sagte Kemmer. Mit den vielen Krisenherden der Welt, die sorgenvoll in die Zukunft schauen lassen, dürften sich österliche Menschen nicht abfinden.