Die Mediensucht unter Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist besorgniserregend hoch. Bei mehr als einem Viertel aller Zehn- bis 17-Jährigen gibt es eine riskante oder krankhafte Nutzung sozialer Medien – dies zeigt die Mitte März veröffentlichte Studie der DAK-Gesundheit.
Der Medienberater Uwe Buermann stellte bei einem Vortrag an der Waldorfschule im Kulmbacher Land Eltern und Lehrern die aktuellen Zahlen vor und gab den Schülern in Workshops praktische Tipps für den Umgang mit digitalen Medien.
Unter dem Motto „Mama, Papa, Alexa – wer erzieht unsere Kinder?“, plädierte Buermann im Vortrag dafür, Kinder so lange wie möglich von Bildschirmmedien fernzuhalten. Ab der 5. Klasse etwa solle in der Schule über Medien informiert und Medienprojekte durchgeführt werden. Eltern einer Klasse könnten sich in sogenannten Medienverabredungen gemeinsam über die Mediennutzung im schulischen Kontext verständigen. Zum Beispiel, dass bei gegenseitigen Besuchen der Schüler grundsätzlich keine Bildschirmmedien konsumiert würden.
Buermann mahnte Eltern, ihrer gesetzlichen Pflicht nachzukommen und die Internetnutzung von Minderjährigen zu kontrollieren, um sie vor Cybermobbing, Gewalt, Pornografie und extremistischen Inhalten zu schützen. „Keine Bildschirmmedien in Kinderzimmern“, warb der Experte.
In Workshops für die Schüler der 6. bis 9. Klasse warnte der Medienberater davor, persönliche Daten leichtfertig preiszugeben und zeigte die Geschäftsmodelle der großen Tech-Konzerne auf. Zudem erklärte er, wie einzelne sogenannte soziale Medien die Nutzer in eine Abhängigkeit führen können. red