Der Strullendorfer Tom Lehmann wünscht sich eine Seebestattung an der Ostsee.
Der Strullendorfer Tom Lehmann wünscht sich eine Seebestattung. // Lehmann
Der letzte Wunsch von Tom aus Strullendorf

Seit er sieben Jahre alt ist, sitzt Tom Lehmann im Rollstuhl. Vor zwei Jahren wurde bei dem 29-Jährigen zudem eine Krebserkrankung diagnostiziert. Freunde und Familie bitten jetzt um Unterstützung - dabei geht es auch um Toms Beerdigung.

 //  Strullendorf

Tom Lehmann ist zwölf Jahre alt, als er am Himmel eine Sternschnuppe sieht, die Augen fest zukneift und sich wünscht, wieder laufen zu können. Zu diesem Zeitpunkt sitzt er bereits fünf Jahre im Rollstuhl. Der Strullendorfer leidet seit seiner Geburt an einer seltenen Generkrankung. 

Der Wunsch des Kindes erfüllt sich nicht. Gliedergürteldystrophie ist selten und tückisch, nur eine Handvoll Menschen weltweit sind daran erkrankt. Typische Symptome sind Muskelschwäche und Muskelschwund. Die durchschnittliche Lebenserwartung: 23 Jahre.

Trotz seiner Erkrankung unternimmt Tom Lehmann immer noch viel. Zuletzt hat er ein Gothic-Festival besucht.
Trotz seiner Erkrankung unternimmt Tom Lehmann immer noch viel. Zuletzt hat er ein Gothic-Festival besucht. // Lehmann

Tom Lehmann ist heute 29 Jahre und trotz aller Einschränkungen ein Kämpfer. „Es ist faszinierend, wie er das alles meistert. Er hat immer ein Strahlen in den Augen, ist nie schlecht gelaunt und sprüht vor Lebensfreude“, sagt Melanie Kilimann, eine Freundin der Familie.

Gerne würde die Bambergerin dem lebensbejahenden Tom noch weitere zehn Jahre schenken. Doch das ist leider unrealistisch. Der tapfere Kämpfer aus Strullendorf muss sich aktuell mehr denn je mit dem Thema Tod auseinandersetzen. Bei Tom Lehmann hat das Schicksal nämlich ein zweites Mal gnadenlos zugeschlagen.

Vor gut zwei Jahren wurde bei Tom Lehmann auch noch Krebs diagnostiziert.
Vor gut zwei Jahren wurde bei Tom Lehmann auch noch Krebs diagnostiziert. // Lehmann

Vor zwei Jahren wurde bei dem Oberfranken Hodenkrebs diagnostiziert, Ende 2023 entdecken die Ärzte dann Metastasen im Bauchraum. Eine Chemotherapie ist nicht möglich. Mit einer Bestrahlung wird lediglich versucht, das Wachstum der größten Metastase einzudämmen.

Die Prognosen der Ärzte machen trotzdem wenig Hoffnung. Tom weiß, dass ihm nur noch wenig Zeit bleibt. Deshalb will er sich einen letzten, sehnlichen Wunsch erfüllen. Der 29-Jährige war noch nie im Ausland. Und Tom möchte unbedingt ans Meer.

Spendenaktion soll Wunsch erfüllen

Diese Reise, das wissen Freunde und Familie, wird nicht günstig. Tom Lehmann, der aktuell in einer Wohnung in Leipzig lebt, wird von einem Pflegedienst betreut.


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Melanie Kilimann hat deshalb eine Spendenaktion auf der Plattform „gofoundme“ ins Leben gerufen. Sie will den Eltern, die sich für ihren Sohn auch finanziell aufopfern, helfen und Tom unbedingt diesen Wunsch erfüllen. „Seine Mutter arbeitet im Pflegedienst in Memmelsdorf und kümmert sich dort mit Hingabe um andere Menschen. Sie hat das Herz am rechten Fleck. Und Tom hat es so sehr verdient, dass ihm dieser Traum erfüllt wird.“

Der Strullendorfer Tom Lehmann leidet an der Generkrankung Gliedergürteldystrophie. Seine Mutter Christine ist immer an seiner Seite.
Der Strullendorfer Tom Lehmann leidet an der Generkrankung Gliedergürteldystrophie. Seine Mutter Christine ist immer an seiner Seite. // Lehmann

Und noch eine zweite Sache soll mit den Spendengeldern finanziert werden. Tom Lehmann, der das Meer so sehr liebt, wünscht sich eine Seebestattung auf einem Segelschiff auf der Ostsee. „Wenn er einmal wiedergeboren wird, möchte Tom das gerne als Wal. Er möchte wissen, wie diese Tiere leben“, berichtet Mutter Christine. „Seine ganze Energie soll mit der Seebestattung ins Meer zu einer Walfamilie geleitet werden.“

Auch Toms Mama hat sich bereits für diese Bestattungsform entschieden. „Vielleicht treffen wir beide uns ja dort wieder.“

Die Spendenaktion für Tom

5.000 Euro sollen mit diesem Spendenaufruf zusammenkommen, um Tom seine letzten Wünsche zu erfüllen. „Eine Versicherung greift bei seiner Erkrankung nicht und die Kosten sind demzufolge enorm“, sagt Melanie Kilimann.

Hier geht es zur Spendenseite

 

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