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Heimat-Monitor
Kultur und Freizeit: Ohne Ehrenamt geht es nicht
Nicht alle  sind mit den Freizeit- und Kulturmöglichkeiten sowie dem  Vereinsleben im Landkreis Forchheim zufrieden.   Was sie sich wünschen und wie sich zumindest für Ältere bald etwas bewegen könnte.
Nicht alle sind mit den Freizeit- und Kulturmöglichkeiten sowie dem Vereinsleben im Landkreis Forchheim zufrieden. Was sie sich wünschen und wie sich zumindest für Ältere bald etwas bewegen könnte. // Rodo, adobe stock
Forchheim – Wie FT-Leser die Möglichkeiten für Freizeit und Kultur sowie das Vereinsleben im Kreis Forchheim einschätzen. Und auf welche Weise Kulturpaten Senioren künftig besser einbinden sollen.

Ohne Ehrenamt geht es nicht. Dieser Befund zeigt sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen.

Sportvereine, Musikgruppen, Begegnungsstätten. Je engagierter die Menschen für ihre Orte eintreten, desto mehr Angebote gibt es. Und wie fühlen sich die Menschen in den 29 Forchheimer Landkreiskommunen mit Vereins-, Kultur- und Freizeitangeboten versorgt?

Heimat-Monitor: 1000 Teilnehmer aus Landkreis Forchheim

Gut 1000 Teilnehmer aus dem Landkreis Forchheim haben beim Heimat-Monitor, der großen FT-Leserbefragung, mitgemacht.

Sie sollten unter anderem beurteilen, wie sie ihren Wohnort in puncto Sportmöglichkeiten und Vereinstätigkeiten einschätzen. Herausgekommen ist ein sehr unterschiedliches Bild, für das wie immer diejenigen Kommunen nicht berücksichtigt werden, in denen es zu wenige Teilnehmende gab, um Aussagekraft zu besitzen.

Weißenohe, Kleinsendelbach und Obertrubach zum Beispiel.

Von den übrigen hat – wie so oft im Heimat-Monitor – die Gemeinde Weilersbach am meisten Lob von seinen Einwohnern abgeräumt. Woran das liegen könnte, lesen Sie ab 5. Juni, 17 Uhr, auf fraenkischertag.de.

Aber auch insgesamt scheinen die Landkreisbewohner mit ihren Vereinen zufrieden zu sein – über alle Kommunen hinweg ergibt sich ein Mittelwert von fast sieben von möglichen zehn Punkten.

Menschen aus dem Landkreis Forchheim wollen mehr Kultur

Ganz anders verhält sich das beim kulturellen Angebot und den Freizeitmöglichkeiten. Hier zeigen sich die Landkreisbewohner schon häufiger unzufrieden.

Vor allem ein kulturelles Loch scheinen viele erkennen zu wollen. Das Gesamtergebnis bleibt mit 4,64 ernüchternd. Zwar offenbart ein Blick in die einzelnen Veranstaltungskalender vor allem in den Sommermonaten einige Angebote, feste Institutionen wie etwa das Junge Theater in Forchheim scheinen die Menschen aber zu vermissen.

Auch und vor allem die Jüngeren bedauern, dass es kaum Möglichkeiten zum Tanzen gibt – nicht einmal in der Kreisstadt Forchheim selbst. Abgesehen von vereinzelten Events fordert die Jugend ein besseres Nachtleben ein – auf dass sie nicht mehr auf Erlangen und Bamberg ausweichen müssen.

Aber auch Ältere hadern mit dem kulturellen Leben. Zwar mag es für erfahrenere Generationen vereinzelt mehr Angebote zu geben. Doch fühlen sich manche von anderen Faktoren behindert; unzureichender Mobilität oder fehlender Unterstützung zum Beispiel.

Landrat Hermann Ulm formuliert es so: „Der Landkreis Forchheim ist durch seine kulturelle Vielfalt gekennzeichnet. Gleichzeitig ist er in Teilen ländlich geprägt und nicht vom demografischen Wandel ausgenommen.“

Kulturpaten für Landkreis gesucht

Unter dem Hashtag #esgehtnurgemeinsam plant das Demografie-Kompetenzzentrum Oberfranken (DemKo), ein Projekt der Entwicklungsagentur Oberfranken Offensiv, aktuell ein generationenübergreifendes Kulturnetzwerk für ganz Oberfranken.

Nach dem Auftakt in den Landkreisen Kulmbach, Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge startet „Kulturpaten – Gemeinsam der Kultur auf der Spur“ auch im Kreis Forchheim.

Konzerte besuchen, ins Theater gehen – es gibt viele Möglichkeiten, um Senioren am kulturellen Leben teilhaben zu lassen. Und es braucht Menschen, die sie dabei begleiten, heißt es in einer Mitteilung des DemKo.

So können Sie mit der VHS Kulturpate im Landkreis Forchheim werden

Die ehrenamtlichen Kulturpaten begleiten ältere Menschen zu Veranstaltungen, zuvor werden sie kostenlos ausgebildet.

Der fünf Module umfassende Online-Kurs vermittelt unter anderem Wissen über das Krankheitsbild Demenz, alterssensible Veranstaltungen und die Organisation von Kulturbesuchen.

Die Ausbildung der Kulturpaten startet am 17. Juni (9.30 bis 15.30 Uhr), in der VHS Forchheim, Hornschuch-Allee 20.

Im Anschluss folgen drei Online-Termine: 22. Juni (17 bis 19.30 Uhr) und 29. Juni (10 bis 12.30 Uhr), der letzte wird noch gemeinsam bestimmt.

Anmeldungen über vhs-forchheim.de oder per Telefon unter 09191 / 861041.

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