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Notdienst ist gewährleistet
Klinikum Forchheim: Verdi ruft zum zweitägigen Streik auf
Ist das Klinikum wegen des Forchheimer Haushaltslochs in Gefahr? Wir räumen die Gerüchteküche auf.
Am Donnerstag und Freitag streiken Beschäftigte des Klinikums. // Stephan Großmann
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Forchheim – Am Donnerstag und Freitag legen Beschäftigte des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz ihre Arbeit nieder. Sie fordern mehr Lohn und zusätzliche freie Tage.
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Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder gehen in die nächste Runde – doch ein Angebot der Arbeitgeber bleibt weiterhin aus.

Deshalb ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di die Beschäftigten im Gesundheitswesen erneut zum Streik auf. Die Beschäftigten des Klinikums Forchheim-Fränkische Schweiz, der Sozialstiftung Bamberg und des Sana Klinikums Coburg legen am Donnerstag, 6. März, und Freitag, 7. März, die Arbeit nieder. 

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind tagtäglich enormen Belastungen ausgesetzt. Sie geben ihr Bestes für die Patientinnen und Patienten – aber Respekt allein reicht nicht. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung“, so Nadine Neuß, MTA an der Sozialstiftung in Bamberg.

Forderung: 350 Euro mehr monatlich und „Meine-Zeit-Konto“

Ver.di fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Die Arbeitgeber wiesen auch Forderungen zurück, die sich speziell auf das Gesundheitswesen beziehen, zum Beispiel die Bezahlung von Pausen in Wechselschicht, wie es in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes üblich ist. „Die Streikbereitschaft in den Kliniken zeigt, dass es den Beschäftigten ernst ist. Sie fordern nicht nur höhere Löhne, sondern auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die dringend notwendig ist, um den Personalmangel zu bekämpfen,“ erklärt Birgit Eckl vom Sana Klinikum Coburg. Während des Streiks wird ein Notdienst sichergestellt, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Dennoch wird der Protest spürbar sein – ein Signal an die Arbeitgeber, dass es so nicht weitergehen kann.

Notdienst ist während des Streiks gewährleistet

„Wir erwarten, dass die Arbeitgeber in den kommenden Verhandlungen endlich ein faires Angebot vorlegen. Die Beschäftigten haben genug von leeren Versprechungen – sie verdienen echte Wertschätzung in Form besserer Löhne und Arbeitsbedingungen“, betont Hendrike Hellemann, ver.di Gewerkschaftssekretärin in Oberfranken-West. Er betont weiterhin, dass der Notdienst in allen drei Kliniken gewährleistet ist und man sich im engen Austausch mit der Arbeitgeberseite steht. ver.di ruft die Beschäftigten dazu auf, sich an den Streikaktionen zu beteiligen und gemeinsam ein starkes Zeichen für bessere Bedingungen im Gesundheitswesen zu setzen.

Die Kundgebung für alle Kliniken mit anschließendem Demozug beginnt um 8.15 Uhr an der Sozialstiftung in Bamberg, Buger Str. 80, 96049 Bamberg.

 

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