Die Luxemburger Künstlerin Charlotte Payet macht aus weggeworfenen PET-Flaschen Kunstobjekte.
Die Luxemburger Künstlerin Charlotte Payet macht aus weggeworfenen PET-Flaschen Kunstobjekte. // Charlotte Payet
Charlotte Payets Ästhetik des Weggeworfenen
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag

Der Kronacher Kunstverein präsentiert Arbeiten der luxemburgischen Künstlerin Charlotte Payet. Sie macht Kunst aus Kunststoff. Die Ausstellung „Plastination“ ist vom 4. Mai bis 8. Juni zu sehen.

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Kunststoff ist überall. Und er ist per se nicht schlecht. Er sorgt als Verpackungsmaterial dafür, dass Obst und Gemüse länger haltbar sind und weniger weggeworfen werden muss, und er macht Autos leicht, so dass sie weniger Energie verbrauchen. Schlecht ist der Umgang damit: wenn Wasserflaschen, Zahnbürsten und Plastikspielzeug nicht korrekt entsorgt und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt, sondern achtlos weggeworfen werden, wenn Plastik an Stränden oder im Meer landet, die Umwelt verschmutzt, das Trinkwasser belastet, unseren Mitkreaturen die Lebensgrundlage raubt.

Künstler und Designer weltweit haben in den letzten Jahrzehnten kreative Umgangsformen gefunden, um weggeworfenem Kunststoff einen neuen Sinn zu geben. Und so wird aus Kunststoff eine Kunst mit Botschaft.So wie bei Charlotte Payet. Die luxemburgische Künstlerin kreiert Kunst aus weggeworfenen PET-Flaschen. Ihre Installationen beeindrucken und mahnen gleichzeitig zur Verantwortung für die Umwelt. „In meiner künstlerischen Auseinandersetzung faszinieren mich die interaktiven Energien und Kräfte, die sich zwischen zwei Dingen in meiner unmittelbaren Umgebung abspielen. Dazu gehören vor allem menschliche Beziehungen, chemische Zusammensetzungen und der Kreislauf unseres Ökosystems”, so die Künstlerin. Payet schafft eine fragile, fast schwebende Welt zwischen Licht und Klang, zwischen Materialität und Illusion. Ihre Kunst offenbart in der Durchsichtigkeit des Materials eine stille Poesie, eine Ästhetik des Weggeworfenen, neu gedacht, neu gespürt.

Vernissage am Sonntag

Die Ausstellung im Kronacher Kunstverein ist eine Einladung zum Verweilen in einem Raum, in dem sich Schatten färben, Kunststoffkörper vibrieren und Klänge durch transparente Skulpturen wandern. In Payets künstlerischer Sprache wird das scheinbar Wertlose transformiert. Licht, Plastik und Klang verschmelzen zu einer neuen Form von Präsenz.

Charlotte Payet, geb. 1993 in Frankfurt am Main, studierte „Fine Arts“ in Kiel, Jerusalem und Bonn. Ihre Arbeiten wurden bereits in zahlreichen, internationalen Einzelausstellungen vorgestellt. 2024 wurde das Werk der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin mit dem „Arts & Crafts Prize“ der Félix Chomé Foundation, De Mains De Maîtres & Chamber of Crafts, Luxembourg gewürdigt. Charlotte Payet lebt und arbeitet in Luxemburg. Die Ausstellung „Plastination“ mit Arbeiten von Charlotte Payet ist vom 4. Mai bis 8. Juni im Kronacher Kunstverein, Siechenangerstraße 13, zu sehen. Die Öffnungszeiten: donnerstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr. Die Vernissage findet am morgigen Sonntag um 17 Uhr statt. Musikalisch begleitet wird sie von Musikerinnen der Berufsfachschule für Musik Oberfranken unter Leitung von Gio Abuladze (Eintritt frei).

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