Am Sonntag (23. Februar) entscheidet sich, wer den Wahlkreis Coburg in den kommenden Jahren im Bundestag vertreten wird. Wieder Mandatsinhaber Jonas Geissler von der CSU. Oder gibt es eine Wachablösung? Statistisch gesehen spricht vieles für seine Wiederwahl: Seit 1949 werden unsere Abgeordneten nach Berlin entsandt. In diesen 73 Jahren schafften nur acht Personen als Erststimmen-Kandidaten den Einzug ins Parlament.
Ein sicherer Posten also? So pauschal lässt sich das dann doch nicht sagen. Es gab unter den Gewählten auch Politiker, für die nach der ersten Amtszeit das Direktmandat wieder endete.
Doch wer waren eigentlich unsere bisherigen Wahlkreisabgeordneten? Und wer war für Coburg und Kronach aus Ihrer Sicht der Beste? Schauen Sie doch in unsere Umfrage und stimmen Sie ab! Wir sind schon gespannt, wer bei Ihnen den besten Eindruck hinterlassen hat.
Das lesen Sie in diesem Artikel:
- Nehmen Sie an der Umfrage zu den Abgeordneten teil!
- Diese acht Vertreter haben bisher das Direktmandat im Wahlkreis erobert
- Blick in die Geschichte: Wahlkreis Coburg ist nicht gleich Wahlkreis Coburg
Umfrage zu den Wahlkreisabgeordneten:
So klappt's einfacher mit der Wahl:
Die bisherigen Bundestagsabgeordneten für Coburg und Kronach
Ernst Zühlke (SPD): Bis 1946 lebte er in Breslau, ehe er ausgewiesen wurde. Der Heimatvertriebene siedelte sich dann zunächst in Paderborn an. Er nahm seine Gewerkschafts- und Parteiarbeit wieder auf, nachdem er 1947 nach Coburg umgezogen war. Dort arbeitete er als Gewerkschaftsangestellter. Weiterhin war er als Dozent an der Coburger Volkshochschule tätig.
Wolfgang Stammberger (gemeinsamer Kandidat eines Wahlbündnisses von CSU und FDP): Der in Coburg geborene Politiker wechselte von der FDP später zur SPD. Von 1961 bis 1962 war er Bundesminister der Justiz. Als Oberbürgermeister von Coburg war er in den Jahren von 1970 bis 1978 tätig. Seinen Parteiwechsel machte er an der schwindenden Bedeutung der FDP fest. Die SPD sah er auf dem Weg zu einer liberalen Volkspartei. Allerdings sollte er sie später ebenfalls wieder verlassen.
Friedrich Knorr (CSU): Der in Neustadt bei Coburg geborene Knorr studierte Philosophie, Soziologie, Geschichte und Germanistik. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft übernahm er 1949 die Leitung der Landesbibliothek in Coburg. Von 1961 bis 1965 leitete er den Büchereibeirat des Bundestages.
Karl Hofmann (SPD): Geboren wurde Hofmann in Pilnikau in der früheren Tschechoslowakei. Er hatte einen Platz im Kronacher Stadtrat und zog 1972 auch in den Kreistag des Landkreises Kronach ein. Beruflich war der Politiker als Lehrer tätig. Zeitweise war er als fraktionsloser Abgeordneter im Bundestag aktiv. In seiner weiteren politischen Laufbahn wechselte er von der SPD zu den Freien Wählern.
Hier erfahren Sie mehr zu den Kandidaten seit 2002:
Otto Regenspurger (CSU): Der in Untersiemau geborene Regenspurger ist der Dauerbrenner unter den heimischen Bundestagsabgeordneten. Er setzte sich in sechs aufeinander folgenden Wahlen als Direktkandidat gegen seine Mitbewerber durch. Die Ergänzung des Artikels 3 im Grundgesetz, dass niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf, wurde in seiner Amtszeit als Behindertenbeauftragter einstimmig verabschiedet.
Uwe Hiksch (SPD): Der Coburger Hiksch ist seit vielen Jahren in der Umweltbewegung, Friedensbewegung und Anti-Atom-Bewegung engagiert. Er gewann sein Mandat für die SPD, wechselte 1999 jedoch zur PDS. 2007 trat er dann in die Partei Die Linke ein. Er wurde für die Bundestagswahl 2009 erneut als Direktkandidat aufgestellt; dabei erreichte er 6,6 Prozent der Erststimmen.
Hans Michelbach (CSU): Er stammt aus Gemünden am Main und gründete das Groß- und Außenhandelsunternehmen Michelbach KG. Der fünfmal Gewählte ist neben den politischen Ämtern auch Präsidiumsmitglied des Handelsverbands Deutschland. Michelbach war Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Finanzausschuss und stellvertretender Vorsitzender der CSU-Landesgruppe. Er gehörte als stellvertretendes Mitglied dem Haushaltsausschuss an.
Jonas Geissler (CSU): Der Kronacher war Bezirksvorsitzender der Schülerunion sowie Kreisvorsitzender und Bezirksvorsitzender der Jungen Union. Seit Jahren ist er auch fester Bestandteil im Stadtrat Kronach und im Kreistag Kronach. Geissler hat Politikwissenschaft, Geschichte und Internationale Beziehungen in Erlangen und Budapest studiert. Seit der Wahl im Mai 2021 vertritt er den Wahlkreis Coburg im Bundestag.
Das sind die kleinen Parteien im Überblick:
Mehr als eine Frage der Nummer: Der Wahlkreis Coburg im Wandel
Am Sonntag, 23. Februar, wird über die neue Zusammensetzung des Bundestags abgestimmt. Dann sind auch die Wahlberechtigten im sogenannten Wahlkreis 237 Coburg zur Stimmabgabe aufgerufen. Wie so oft - und doch wieder einmal anders, denn die Zahl und der Zuschnitt dieses Wahlkreises haben sich über die Jahrzehnte mehrfach verändert.
Im Jahr 1949 begann es mit der Nummer 26 für den Wahlkreis Coburg. Dem gehörten laut Wikipedia die Stadt Coburg, der alte Landkreis Coburg, die Stadt Neustadt bei Coburg und der Landkreis Kronach an. An dieser räumlichen Ausdehnung änderte sich nichts, als die Ziffer im Jahr 1953 auf 221 und zwölf Jahre später auf 224 geändert wurde.
Stadt Coburg, Landkreis Coburg und Landkreis Kronach umfasste der Wahlkreis ab 1976. 2002 und 2009 sollte sich jedoch einmal mehr seine Bezeichnung ändern. Erst wurde daraus die 239, dann die 238.
Im Jahr 2017 wurde dem Wahlkreis Coburg schließlich die Gemeinde Geroldsgrün aus dem Landkreis Hof zugeschlagen. Mit diesem Zuschnitt wechselt der Wahlkreis heuer wieder seine Bezeichnung - nun zur 237.