Wir wollten wissen, welche historischen Momente diese Kupfervignetten als Wandverzierung oberhalb der Bäckerei am Eku-Platz in Kulmbach darstellen. Den Hintergrund der Kupfervignetten haben Erich und Marcus Olbrich im sogenannten Stadtlesebuch Kulmbachs festgehalten, welches wir bei der Tourist-Information einsehen konnten.
1400 - Zwischen Fürstenprivileg und Kurwürde
Kulmbach in diesem Jahr zählte knapp 1600 Einwohner. Die Stadt bestand aus drei Teilen und drei Bader waren tätig. 1363 erhielten die Burggrafen das Fürstenprivileg. Das bedeutet die Erlaubnis zur selbstständigen Verwaltung ihres Gebiets. 1415 folgte dann noch die sogenannte Kurwürde. Zusätzlich erhielten sie die Mark Brandenburg, woher auch der Name der Kurfürsten "von Brandenburg-Kulmbach" kommt.
1554 - Der schwarze Tag der Stadtgeschichte
Am 26. November 1553 nehmen Truppen im Rahmen des zweiten Marktgrafenkrieges die Stadt und Burg ein. Große Teile der Stadt werden daraufhin zerstört. Am 21. Oktober 1554 wird die Plassenburg auch noch bewusst in Brand gesteckt. Am Ende dieser Belagerung durch Ferdinand von Böhmen lebten nur noch etwa 440 Einwohner in der Stadt.
Erst durch die Hilfe des Kaisers und der Verpflichtung zur Wiedergutmachung konnte die Plassenburg unter Marktgraf Georg Friedrich und Baumeister Caspar Friedrich neu entstehen. Die Renaissance-Bauten sind noch heute charakteristisch für die Plassenburg.
1982 - Eku-Platz in heutigem Antlitz
Nachdem die Eku-Brauerei 1970 abgerissen wurde, wird im Jahr 1982 die Umbauung des heutigen Eku-Platzes fertiggestellt. Darunter auch das Haus der Firma Eku-Gardinen, die damals die Kupfervignetten angebracht haben.
1982 war auch abseits von der Fertigstellung des Eku-Platzes für die Stadt ein ereignisreiches Jahr. In Kulmbach sorgt die Schändung des Grabes von Michel Weiß für Aufsehen. Eine neue Bücherei wird eingeweiht und die Pläne für ein Elektroauto von Erich Pöhlmann sind zwar serienreif, werden jedoch nie umgesetzt.
Angefertigt wurden diese Vignetten in der Flaschnerei Karl Mattis aus Kulmbach.
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