Einer, der es auch mit der „Double-neck-guitar“ kann, ist Jürgen Peks. Seine Gitarrenläufe sind brillant.
Einer, der es auch mit der „Double-neck-guitar“ kann, ist Jürgen Peks. Seine Gitarrenläufe sind brillant. // Winfried Ehling
Perfekter Saisonstart mit „Lay Out“

Auftakt der Hamulissimo-Reihe mit einer Formation, die zugleich ihren 40. Geburtstag feierte.

 //  Hammelburg

Schon Mitte Mai startete die Stadt und die Tourist-Info heuer die Reihe der jährlichen „Hamulissimo“-Konzerte, die sich inzwischen als gern besuchte Musik-Events am Viehmarkt zu „Dauerbrennern“ entwickelten. Eine Idee hat sich durchgesetzt und sie hat für Fans unterschiedlicher Musikstile etwas zu bieten: Rock- und Pop-Sound, coolen Jazz, Blasmusik-Orchester-Klänge und Alphornbläser geben sich hier ein Stelldichein.

Eine Band, die ihren 40. Geburtstag feiert, läutete die Saison ein. „Lay Out“ stammt noch aus der Ära, als in der Saalestadt bis zu 16 Rock-, Pop-, Soul- und Funk-Formationen „on stage“ freundschaftlich konkurrierten und aus dem beschaulichen Weinstädtchen eine regel-rechte Sound-City kreierten. Phantasievolle Bandnamen, Auftritte, wo immer es geht, und eine Armada musik- und tanzhungriger Fans begleitete die Szenerie.

„Lay Out“ gehörte zu den Genannten, die vier Jahrzehnte nach ihrer „Geburt“ geschätzte 350 Liebhaber jeglichen Alters auf den Viehmarkt lockten. Der Bandname kommt aus dem Englischen und bedeutet „entwerfen“ oder „gestalten“, hat aber in englischer Sprache noch weitere Bedeutungen wie zum Beispiel Programm, Konzept oder Vorstellung.

Für den Hut gespielt

Mit Unterstützung des Städtischen Bauhofs waren ausreichend Sitzgarnituren auf dem Viehmarkt vorhanden. Den Ausschank übernahm die „Wirtschaft am Viehmarkt“ und die Rennradfahrer des TV/DJK, die Organisation übernahm Kulturreferentin Elli Böck. Sie begrüßte die Gäste namens der Stadt und dankte den Unterstützern. Wie es Usus ist, war der Eintritt frei. Die Band spielte für „den Hut“, will heißen, wem es gefällt, der gibt eine Spende.

Die Jubiläums-Formation „Lay Out“ trat (fast) in Originalbesetzung an. Leadgitarrist Jürgen Peks, Drummer und Sänger Matthias (George) Uebel, Sängerin Mandy Stöhr, Bassist Joachim (Jo) Lutz, Rhythmus-Gitarre und Vocals Frank Leimer. Keyboards Bernhard (Felix) Schramm. Andy Hermmans, Sänger und „Performancer“ der Gruppe, fehlte aus gesundheitlichen Gründen. Die Band ist dem Rock der 70er und 80er Jahre treu geblieben. Covern, also nachspielen, ist zwar manchmal in Musikerkreisen verpönt, aber meist erfolgreich. Denn der Sound der genannten Ära hat nicht nur Musiker und Bands, sondern auch die Zuhörer maßgeblich geprägt und ist immer noch beliebt bei allen Rockkonzerten.

Auch die Zuhörerschaft am Viehmarkt verwandelte sich ob solcher Töne in ein „singing-swinging“-Netzwerk, beispielsweise bei Manfred Manns „Davy's on the road again“, bei dem Peks fein herausgespielte Soli-Einlagen auflegte. Der Leadgitarrist griff schon als Jugendlicher nach diesem Instrument und spielt es heute noch mit voller Leidenschaft und Brillanz. Jürgen Peks kann es auch mit der double-neck-guitar, der Mehrhals-Gitarre.

George Uebel ist sich seiner Qualitäten sowieso bewusst. Der Drummer, Sänger, Gitarrist und Bandleader gründete schon mehrfach Musikensembles und ist gefragter Akteur bei Festivitäten in der Saalestadt. Doch es zählt die Gesamtleistung und die muss positiv bewertet werden.

Titel wie „Little Runaway“ von Jon Bon Jovi, Pink Floyds „Another brick in the wall“ oder „Take it easy“ und „Hotel California“ von den Eagles schwirren immer noch unvergessen durch den Rock- und Pop-Kosmos und eignen sich zum Mitsingen - zumindest der Refrain.

Welcher Fan möchte Steppenwolfs „Born to be wild“ oder Van Halens „Jump“ missen? Und manchmal geht auch ein Songwunsch in Erfüllung wie Sagas „Humble Stance“. Naja, die ewig Gestrigen? Nein. Die Erinnerung an solche Songs bedeuten nicht, dem Alten nachzuhängen, sondern die Flamme am Leben zu erhalten.

Musiker „in action“ (v. l.) George Uebel, Jo Lutz und Felix Schramm von „Lay Out“.
Musiker „in action“ (v. l.) George Uebel, Jo Lutz und Felix Schramm von „Lay Out“. // Winfried Ehling
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