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Waldbrand-Serie: Ermittlungen
Brandstifter in Meeder? Tatverdächtiger ermittelt
Feuerwehr
Immer wieder rückte die Feuerwehr in den vergangenen Wochen Richtung Meeder aus. Löste Unachtsamkeit die Brände in Wäldern und Wiesen aus – oder steht Absicht dahinter? // Niklas Treppner/dpa
Meeder / Coburg – Immer wieder brannte es in den vergangenen Wochen in den Wäldern und Wiesen um Meeder – ist da ein Brandstifter am Werk? Die Kriminalpolizei Coburg hat nun einen Tatverdächtigen ermittelt.
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Update - 16. April 2025: Tatverdächtiger ermittelt

Bei Meeder, im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen, kam es zuletzt zu einigen Brandfällen. Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei Coburg in Zusammenarbeit mit der Polizei in Thüringen und der zivilen Einsatzgruppe der Zentralen Einsatzdienste Coburg haben nun zu einem 69-jährigen Tatverdächtigen geführt, teilt das Polizeipräsidium mit.

Durchsuchung in Eisfeld

Ein 69-Jähriger aus Eisfeld rückte ins Zentrum der Ermittlungen. Am Dienstagmorgen gab es eine Durchsuchung durch Kräfte der Kriminalpolizei Coburg. Mit den Taten konfrontiert, räumte er ein, für einige Brandfälle verantwortlich zu sein. Nach derzeitigem Ermittlungsstand werfen ihm die Beamten insgesamt 14 Taten vor, sechs davon in Bayern, für die er sich nun wegen des Verdachts der Brandstiftung verantworten muss.

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Immer wieder gehen in den vergangenen Wochen bei der Feuerwehr Notrufe aus der Nähe von Meeder ein: Am Mittwoch, 19. März, brennt es gegen Mittag in einem Waldstück an der Kreisstraße CO23 nahe dem Ortsteil Ahlstadt. Am Sonntag, 6. April, kurz nach 10 Uhr auf einer Wiese am Waldrand unweit des Parkplatzes Eisfelder Blick bei der Autobahnausfahrt Eisfeld Süd. Dann am Dienstag, 8. April, wieder in einem Wald an der CO23, etwa um 14.30 Uhr. Auch wenige Kilometer weiter im Nachbarbundesland Thüringen brennt es in den vergangenen Wochen mehrfach unweit der Grenze. 

Alles Zufall – oder doch Brandstiftung?

Wegen der ausbleibenden Niederschläge und der ausgetrockneten Vegetation steigt aktuell überall die Gefahr für Wiesen- und Waldbrände. Aber: So viele Brände in einer Region in einem so engen Zeitraum? „Aus unserer Sicht steckt da keine reine Unachtsamkeit dahinter“, sagt Kreisbrandinspektor Stefan Püls. Die Suche nach der Brandursache will er der Polizei überlassen. Aber: „Dass da Absicht dahinter stecken könnte, macht einem schon Sorgen.“

Kriminalpolizei Coburg ermittelt

In Richtung Brandstiftung ermittelt auch die Kriminalpolizei Coburg „aktuell in einer mittleren einstelligen Zahl an Fällen“, so Thomas Mertel vom Polizeipräsidium Oberfranken. „Dass es so oft in einem recht eng begrenzten Raum brennt, ist schon verdächtig.“

Die Kriminalpolizei Coburg stehe dazu auch im Austausch mit den Thüringer Behörden. Denn: „Sollte es ein Brandstifter sein, hat er irgendeinen Bezug zur Gegend“, sagt Thomas Mertel. Daher bittet die Polizei auch die Bevölkerung um Mithilfe: „Wer etwas gehört, gesehen oder auch nur über Dritte mitbekommen hat, möge sich bitte melden.“

Wer hat etwas gesehen oder gehört?

Dabei reiche schon „das Gefühl, dass etwas mit den Bränden zu tun haben könnte“ für einen Hinweis an die Polizei, so Mertel: „Vieles, was auf den ersten Blick unwichtig erscheint, kann im Zusammenhang der Ermittlungen an Bedeutung gewinnen“. Hinweise nimmt die Coburger Kriminalpolizei unter 09561/6450 entgegen.

Weiterer Waldbrand in Coburg

Auch in einem zweiten Brandfall bittet die Polizei Coburg um Mithilfe – einen Zusammenhang zu den Bränden in Meeder schließen die ermittelnden Beamten aber derzeit aus: Am Montag, 7. April, bemerkte eine Spaziergängerin gegen 16.30 Uhr Brandgeruch in einem Waldstück hinter der Realschule Coburg II in der Thüringer Straße. Dort brannten am Waldboden Gras und Blätter auf einer Fläche von zirka 25 Quadratmetern. Die verständigte Feuerwehr aus Coburg hatte die Flammen schnell unter Kontrolle.

Wer am Montagnachmittag Verdächtiges im Bereich der Thüringer Straße oder des angrenzenden Waldstücks gesehen hat oder sonstige Hinweise geben kann, wird gebeten, sich ebenfalls unter 09561/6450 bei der Kriminalpolizei Coburg zu melden.

 

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