Der Gastronom Daniel Volk aus Rödental, der diesen Brauch aus Österreich kennt, wo er viele Jahre tätig war, holte den Krampuslauf nach Coburg und verband dies wieder mit einem guten Zweck. Denn die gesammelten Spenden kommen in diesem Jahr erneut der „Tafel“ zugute. Dazu holte Volk den aus Funk und Fernsehen bekannten Prechten- und Krampusverein „Vivat Diabolus“ aus Freilassing nach Coburg.
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Eine Hexe und 23 Krampusse, die eigentliche die Erfüllungsgehilfen des Heiligen Nikolaus’ sind, zogen deshalb wieder am Wochenende mit ihren handgefertigten, furchterregenden Masken und ihren Kostümen, die aus Tierfellen von Ziege, Schaf und Wildschwein bestehen, im Rahmen des Benefiz-Laufes durch Coburg, Rödental und Neustadt. Dabei ging es mitunter sehr lautstark zu, denn an den Kostümen waren große Kuhglocken und Schellen befestigt. Der farbige Rauch trug zur Mystik bei.
Die Krampusse gingen dabei auf „Schmusekurs“ zu den Kindern und Besuchern, mit den Ruten gab es Streicheleinheiten auf den Beinen, aber auch einige Gesichter wurden von „komischen“ Gestalten geschwärzt.
In Coburg wurde vom Spitaltor über die Spitalgasse bis hin zum Weihnachtsmarkt und über die Herrengasse zum Schloßplatz gezogen. Etwas Einmaliges passierte dann bei „Leise am Markt“:
Dort nahmen die Männer ihre handgefertigten Masken ab und zeigten sich freundlich und nahmen die Kinder in den Arm.
In Rödental wurde vom Glasmuseum in der Rosenau durch den Park bis hin zur Almhütte von „Spatzl & Spezl" gezogen, wo es auch ein weihnachtliches Feuerwerk gab. In Neustadt ging es von der Heubischer Straße über die Alfredstraße und den Glockenberg zum Marktplatz. An der Straße fanden sich zahlreiche Schaulustige ein. Am Marktplatz warteten rund 300 Zuschauer und das große Spektakel begann. Dabei hatte die Besucher, aber auch Akteure sichtlich ihren Spaß.
Die Krampusläufe finden in der Zeit vom 11. November bis zum 21. Dezember statt, wie der Vorsitzende des „Vivat Diabolus“, Klaus Staller, betonte. Denn der Krampus bestraft als Erfüllungsgehilfe des Nikolaus’ böse Kinder und Erwachsene. Der Krampus mit seinem zwei Hörnern ist nicht mit dem Prechten, der mehr als vier Hörner hat, zu verwechseln. Die Prechtenläufe finden erst nach Weihnachten statt – denn die Prechten haben die Aufgabe, die Wintergeister auszutreiben.
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