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Finanzen in Sonnefeld
Große Ziele, knappes Budget
Ehemalige Klosterschule, die zum Kindergarten umgebaut wird.
Ehemalige Klosterschule, die zum Kindergarten umgebaut wird. // Cindy Dötschel
Sonnefeld – Der Sonnenfelder Gemeinderat hat den Wirtschafts- und den Haushaltsplan für 2025 beschlossen. Viel Spielraum für neue Projekte ist nicht.
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Die Schlüsselzuweisungen sinken um knapp eine Million, während die Kreisumlage auf 48,25 Prozentpunkte steigt. Trotzdem hat es die Gemeinde Sonnefeld ein weiteres Jahr in Folge geschafft, einen Haushaltsplan ohne Kreditaufnahme aufzustellen.

Die entsprechende Satzung wurde mit zwei Gegenstimmen beschlossen. „Wir haben die Hebesätze für die Grundsteuer zurückgefahren und sie dennoch relativ hoch gelassen – hätten wir das nicht gemacht, hätte uns das im Nachhinein betrachtet das Genick gebrochen“, sagt Bürgermeister Michael Keilich (CSU).

Kaum Spielraum für Neues

Insgesamt hat der Haushalt ein Gesamtvolumen von 15,5 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Rückgang von rund 400.000 Euro zu verzeichnen. „Wir haben noch mehrere große Maßnahmen, die angefangen sind und noch zu Ende finanziert werden müssen“, sagt der Bürgermeister und spielt damit auf die Erweiterung des katholischen Kindergartens St. Marien um zwei Gruppen an, für die in diesem Jahr rund 1,3 Millionen Euro im Haushalt eingeplant sind. Darüber hinaus ist der Abschluss des Neubaus des Feuerwehrgerätehauses Gestungshausen mit 285.000 Euro einkalkuliert und für die Umgestaltung der Klosterschule Sonnefeld zu einem Kindergarten werden 150.000 Euro fällig.

Breitbandausbau und Kinderbetreuung

Trotz der äußeren Umstände, wie der wirtschaftlichen Entwicklung und der schwindenden Unterstützung durch Bund und Land konnte die Gemeinde Sonnefeld ihren Haushalt so aufstellen, dass alle Pflichtaufgaben erfüllt werden können. „Den Kommunen werden immer mehr Aufgaben zugeteilt, wie zum Beispiel die Breitbandversorgung, die ursprünglich beim Bund war. Wenn wir nichts machen, passiert nichts – und so ist es in vielen Bereichen“, sagt Michael Keilich. Für den Breitbandausbau sind 2025 119.000 Euro eingeplant. Zu den Pflichtkosten gehören auch die Kinderbildung und -betreuung, der Feuerschutz, die kommunale Selbstverwaltung und die damit einhergehenden Personalkosten, die mit und 3,01 Millionen Euro einkalkuliert sind. Für die Umgestaltung des Schulgebäudes in Sonnefeld hat die Gemeinde 105.000 Euro vorgesehen, für die Ausstattung des Trinkwasserhochbehälters in Gestungshausen, des Kindergartens St. Marien und der ehemaligen Klosterschule mit Photovoltaik-Anlagen 90.000 Euro. Ein großer Spielraum weitere Investitionen und neue Projekte bleibt nicht.

1,4 Millionen für Wasser

Neben dem Haushaltsplan gibt es für die Gemeindewerke einen eigenen Plan, den Wirtschaftsplan, der mit drei Gegenstimmen beschlossen wurde. Der Wirtschaftsplan umfasst alle Themen rund um die Abwasser- und Trinkwasserversorgung. „Wir sind an allen Ecken und Enden tätig, um immer alles auf dem neuesten Stand zu halten. Wenn man einmal mit allem fertig ist, fängt man wieder von vorne an – das ist eine Dauerbaustelle“, sagt Keilich. Im Abwasser- und Trinkwasserbereich sind 2025 kleinere Maßnahmen vorgesehen, für die die Gemeinde noch eine Kreditspanne von 1,4 Millionen Euro zur Verfügung hat.

Gerade im Trinkwasserbereich habe man sich bereits vor Jahren mit dem Bau des Hochbehälters in Gestungshausen auseinandergesetzt. „Das Projekt wollen wir bis Ende des Jahres fertigstellen – solche großen Maßnahmen sind nur möglich, weil wir das große Glück haben als ,Härtefall-Kommune’ zu zählen und somit eine RZWas Förderung bekommen“, sagt der Bürgermeister. Aber: „Wir haben unsere größeren Maßnahmen zwar angemeldet und auch Förderzusagen bekommen, bis das Geld ausgezahlt wird, dauert es aber zum Teil Jahre.“

 

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