Auf der B4 bei Rödental (Landkreis Coburg) hat sich am Mittwochmorgen ein schwerer Unfall ereignet. Dabei wurden mehrere Personen zum Teil schwer verletzt: Ein 26-Jähriger erlitt zahlreiche Frakturen, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Vier weitere Personen mussten aufgrund ihrer Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Sachschaden: rund 100.000 Euro
Der Sachschaden an den sieben beteiligten Fahrzeugen wird auf rund 100.000 Euro geschätzt. Während der Bergungsarbeiten musste die Bundesstraße zwischen der Anschlussstelle Oberwohlsbach und der Anbindung zur Autobahn A73 für zweieinhalb Stunden komplett gesperrt werden. Es kam zu erheblichen Staus im Berufsverkehr.
Zum Unfallhergang: Gegen 7.15 Uhr bremsten mehrere Fahrzeuge, die im zweistreifigen Bereich in Richtung Coburg unterwegs waren, stark ab. An der Unfallstelle war später die Rede davon, dass ein mobiles Blitzgerät, das am Straßenrand platziert war, der Auslöser für das teils abrupte Abbremsen gewesen sein könnte.
Massenkarambolage auf der B4: Was genau ist passiert?
Der 18 Jahre alte Fahrer eines VW-Golf erkannte die Situation der abbremsenden Fahrzeuge offensichtlich zu spät und fuhr auf das vorausfahrende Fahrzeug einer 45-jährigen Frau auf. Die 45-Jährige und auch ihr Beifahrer erlitten durch den Unfall diverse Prellungen. Aufgrund dieses ersten Zusammenstoßes war nun die recht der beiden Fahrspuren durch die zwei verunfallten Autos blockiert.
26-Jähriger schwer verletzt
Der Verkehr staute sich daraufhin bereits etwa einhundert Meter zurück, als ein 26-Jähriger mit seinem Pkw auf der linken Fahrspur in Richtung Coburg auf das Auto einer 35-Jährigen auffuhr. Der 26-Jährige wurde nach jetzigem Stand schwer verletzt: Er erlitt mehreren Frakturen. Aber auch die 35-Jährige wurde verletzt.
Durch diesen zweiten Unfall waren nun beide Fahrspuren in Fahrtrichtung Coburg blockiert, und der Verkehr kam komplett zum Stehen.
Mercedes kracht ins Stau-Ende
Im weiteren Verlauf der Stauung erkannte der 18 Jahre alte Fahrer eines Mercedes die Situation hinter der zweiten Unfallstelle zu spät und fuhr auf den bereits auf der Fahrbahn stehenden Pkw eines 21-Jährigen auf. Dieses Fahrzeug wurde durch den Anstoß noch auf ein bereits vor ihm stehendes Fahrzeug einer 49-Jährigen geschoben. Die 49-Jährige erlitt hierbei ebenfalls Prellungen.
Die Verkehrspolizeiinspektion Coburg hat mehrere Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung sowie Verkehrsverstößen eingeleitet. Inwieweit der mobile Blitzer für ein unnötiges und starkes Abbremsen eines Unfallbeteiligten verursacht hat, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen, wie die Verkehrspolizei mitteilt.
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Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Äußerung von René Miritz von der Verkehrspolizeiinspektion Coburg. Im Gespräch mit dem Portal News5 äußerte er sich zur Schuldfrage. Grundsätzlich sei es zwar so, dass derjenige, der hinten auffährt, immer als Unfallverursacher gelte. Doch wenn der Vorausfahrende „unnötig stark abbremst“, dann liege auch hier eine Verursachung mit vor. „Dann hätten wir vom Prinzip zwei Verursacher.“ René Miritz betonte aber auch: „Die Polizei selber erklärt nicht die Schuld, das macht das Gericht.“
Zahlreiche Feuerwehren im Einsatz
Die Feuerwehren Rödental, Ebersdorf, Lautertal und Oberwohlsbach wahren mit zahlreichen Kräften vor Ort und unterstützten unter anderem in der Anfangsphase die notwendigen Verkehrsmaßnahmen. Des Weiteren waren an der Unfallörtlichkeit vier Krankenwagen und zwei Notärzte zur Versorgung und zum Transport der Verletzten anwesend.
Hinweis: In einer früheren Version des Textes war von acht verletzten Personen die Rede. Inzwischen hat die Polizei offiziell mitgeteilt, dass fünf Personen verletzt wurden.