Die Kreisgruppe des Bund Naturschutzes (BN) Kulmbach hat einen neuen Vorstand. Der bisherige Vorsitzende Karlheinz Vollrath trat als Stellvertreter in die zweite Reihe und machte Platz für Fenno Brunken, der künftig die Geschicke der Kreisgruppe lenken wird.
Fenno Brunken war in weltweiten Klimaprojekten aktiv
Der 58-jährige Ostfriese hat in Erlangen Biologie studiert und konnte berufliche Erfahrungen unter anderem in der Geschäftsführung des Berufsverbands der Ökologen Bayerns, im Emissionshandel und in weltweiten Klimaschutzprojekten sowie mehrere Jahre in der Katastrophenvorsorge in Indonesien und in einem Anpassungsprojekt an den Klimawandel im Pazifik sammeln.
Aktuell ist er, nach einigen Jahren als Projektmanager am Uniklinikum Erlangen, als Klimaschutzmanager im Awo-Kreisverband Kulmbach beschäftigt. „Seit 1987 lebe ich in Franken und bin seit 26 Jahren mit einer Kulmbacherin verheiratet“, verriet er in seiner Vorstellung.
Kulmbacher Bund Naturschutz hat die Zukunft des Bodens im Fokus
In seinem ersten kleinen Vortrag widmete er sich sogleich dem Jahresthema 2025 des Bund Naturschutzes: dem Boden. „Welche Auswirkungen haben verschiedene Aktivitäten auf den Boden in unserem Landkreis? Wie können wir als BN einwirken, um Verbesserungen herbei zu führen?“
Das seien Fragen, die ihn angesichts von Klimawandel und Starkregenereignissen interessierten, denn „Schuldzuweisungen stören mich. Wir als Konsumenten sind ebenso verantwortlich wie die Erzeuger und Produzenten.“
Er freue sich auf seine Arbeit im Vorstand und bringe viel Energie mit. Ihm zur Seite stehen künftig Karlheinz Vollrath als 2. Vorsitzender sowie Roland Ramming als 3. Vorsitzender. Schriftführer ist Walter Örtl, Kassiererin bleibt Edith Berg.
Monika Winkler berichtet über Amphibienprojekt
Monika Winkler wurde zur Delegierten gewählt. Sie berichtete im Vorfeld der Neuwahlen auch über das von ihr mitbetreute Amphibienprojekt. „Seit 2008 stellen wir überall dort, wo es Feuchtgebiete und Tümpel gibt, Zäune auf“, das seien elf verschiedene Stellen im Landkreis. Im Zeitraum zwischen Februar und Ende April leeren 25 Helfer täglich die Eimer mit Kröten. Da kämen schon mal 100 bis 200 Tiere zusammen.
Kulmbacher Krötenretter machen weiter
„Seit 2017 verzeichnen wir aber einen stärkeren Rückgang“, erzählte sie, 2800 Kröten waren es letztes Jahr, im Vergleich zu früher 8000. „Gründe für den starken Rückgang sind vermutlich Klima und Trockenheit“, auch extensive Waldarbeiten seien mit verantwortlich, denn im Winter verstecken sich Kröten dort im Boden. Fest steht für die Krötenretter: „Wir machen weiter.“ Speziell für den Bereich um Tennach werden aktuell noch Betreuer gesucht, die täglich Eimer leeren können – Interessenten können sich beim Bund Naturschutz unter kulmbach.bund-naturschutz.de/amphibien melden.
Umweltschule SchlöNZ in Schlömen gibt Umweltunterricht für 1000 Kinder
Die Umweltschule SchlöNZ in Schlömen konnte knapp über 1000 Kinder über die Lebensräume Wiese, Wald, Wasser und Hecke aufklären. „Wir kommen auch an die Schulen, wenn Bedarf besteht“, erklärten Tanja Sünkel und Sabine Mücke. Die leisteten insgesamt um die 40 Einsätze mit Schulkindern im vergangenen Jahr und freuen sich, dass auch dank der Unterstützung des Landratsamts die Umweltbildung für die Kinder kostenfrei erfolgen kann. „Da haben wir im Landkreis Kulmbach etwas ganz Besonderes.“
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Schließlich berichtete noch Monika Grass, Vorsitzende der Ortsgruppe Marktschorgast, von den vielseitigen Aktivitäten der dortigen BN-Ortsgruppe, darunter eine Pflanzaktion mit 50 Bäumen alter Obstsorten, die auf einer neu angelegten Streuobstwiese erfolgte.
Umweltpreis für Landrat Söllner
Als Höhepunkt der Jahreshauptversammlung im Gasthof Geuther verlieh der bisherige 1. Vorsitzende Karlheinz Vollrath den Umweltpreis an Landrat Klaus Peter Söllner. „Unser Landrat ist grundsätzlich dem Naturschutz positiv zugewandt, ohne ihn wäre die Umweltschule SchlöNZ nicht realisiert worden, und das Landratsamt unterstützt die Kreisgruppe mit einer jährlichen Zuwendung“, begründete Vollrath die Entscheidung.
Außerdem finanziere das Landratsamt die Unterrichtsstunden an der Umweltschule und unterstütze den Amphibienschutz. „Klaus Peter Söllner griff auch den BN-Vorschlag eines regelmäßigen, autofreien Sonntags im Weißmaintal auf, er war der Initiator der Energieagentur Oberfranken und des neu gegründeten Landschaftspflegeverbands.“
Landrat Söllner: Viele Initiativen haben sich bewährt
„Ich freue mich und bin total überrascht, denn es ist ungewöhnlich, dass ein Landrat eine solche Ehrung erfährt“, kommentierte Klaus Peter Söllner die Preisübergabe. Vieles, das auf den Weg gebracht wurde, habe sich bewährt, „und ich denke, meine größte Leistung ist, dass ich unsere Mitarbeiterin Ingrid Flieger im Klimaschutz machen lasse“, lachte er am Ende. Der Preis werde jedenfalls einen Ehrenplatz erhalten, versprach er.
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