Die Mail erreichte die Redaktion am Montagabend kurz vor 21.30. "Sehr geehrte Damen und Herren, gerade, um kurz nach 21 Uhr, habe ich über unserem Haus in Melkendorf diese Spirale am Himmel gesehen. Sie war für knapp zwei Minuten sichtbar und zog von Nord nach Süd über den Himmel." Unterzeichnet war die Mail von Christina Ostbomk.
Die mitgeschickten Handyfotos zeigen einen blau-weißen Spiralnebel, optisch an eine Galaxie erinnernd. Mittlerweile werden europaweit Aufnahmen veröffentlicht, die alle das gleiche Himmelsbild zeigen.
+++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++
Dass es sich nicht um ein astronomisches, sondern ein durchaus irdisches Phänomen handelt, ist jetzt auch klar. Diverse Wissenschaftler und auch ein Sprecher des Weltraumkommandos der Bundeswehr haben mittlerweile erklärt, worum es sich handelt und wie die Spirale am Firmament entstanden ist. Demnach handelt es sich um gefrorenen Raketentreibstoff, der das Sonnenlicht reflektiert.
Eine solche leuchtende Spirale könne entstehen, wenn Raketen in großer Höhe ihren überschüssigen Treibstoff ablassen, etwa nach dem Freisetzen eines Satelliten oder beim Verlassen einer Umlaufbahn. Aufgrund der starken Minusgrade gefriere der Treibstoff zu Eiskristallen.
Da die Rakete rotiere, habe sich das prägnante spiralförmige Bild ergeben. Das Gas bleibe dabei wegen der dünnen Atmosphäre in gut 100 Kilometern Höhe für längere Zeit stabil und sei auch am Abend noch sichtbar gewesen, weil es in der Höhe Reste von Sonnenlicht gebe.
Ein nahezu gleich aussehendes Phänomen wurde 2023 über Alaska beobachtet. Damals musste eine „Falcon 9“-Rakete des Unternehmens SpaceX von Elon Musik ihren Treibstoff loswerden.
Auch die aktuelle Sichtung soll eine solche Rakete verursacht haben. Um 18.48 Uhr sei für Florida ein SpaceX-Start der geheimdienstlichen Mission NROL-69 verzeichnet. Das würde zeitlich mit den Sichtungen korrelieren.
Lesen Sie auch