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Genussdatenbank entsteht
Genussregion bietet besseren Service als Google
Starkoch Alexander Herrmann ist von dem Projekt überzeugt.
Starkoch Alexander Herrmann ist von dem Projekt überzeugt. // Dorling Kindersley Verlag/Sandra Eckert/Archiv
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Kulmbach – Besser sein als Google, das ist das Ziel des neuen Projekts, das auf der Mitgliederversammlung des Vereins Genussregion Oberfranken vorgestellt wurde. Dabei geht es um eine Datenbank.
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Mit dieser Genussdatenbank werden, so der Kulmbacher Landrat Klaus Peter Söllner (FW), 2000 Anbieter regionaler Lebensmittel und fränkische Wirtshäuser in einer zentralen Internetplattform nach einheitlichen Standards mit ihren Besonderheiten und Spezialitäten sichtbar gemacht werden. Die Recherchen dazu haben gerade begonnen.

Vorsitzender Klaus Peter Söllner: Großes Potenzial

Keinem unserer Lebensmittelanbieter gehe es derzeit richtig gut, so der Vorsitzende, sie bräuchten Unterstützung. Von der Politik, wie Staatsminister Thorsten Glauber (FW) betonte, aber auch von uns Verbrauchern, so Söllner: „Wir sehen hier ein großes Potenzial “.


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Viele Verbraucher würden gerne regional einkaufen, aber wüssten selbst im eigenen Landkreis gar nicht, was es alles für tolle Spezialitätenanbieter und fränkische Wirtshäuser gebe – und wo diese zu finden seien. Die Genussdatenbank soll genau diese Lücke schließen, alleine schon im Landkreis Kulmbach gebe es fast 200 Adressen von Wirtshäusern, Bäckern, Metzgern, Direktvermarktern und Brauereien gefunden, so Söllner.

Norbert Heimbeck betreut Projekt federführend

Die Genussdatenbank wird den Verbrauchern aber noch weitere Services bieten, so Bernd Sauer, der Kuratoriumsvorsitzende des Vereins und Norbert Heimbeck, der das Projekt federführend betreut. Der Verein setzt bei dem Projekt neueste Datenbank- und Kommunikationstechnik ein, und vor allem nutze er auch künstliche Intelligenz.

Um die Datenbank topaktuell zu halten, vor allem aber damit die Verbraucher besser und schneller finden, was sie suchen. Ein Beispiel, was die KI können werde: „Wenn Sie im Frankenwald wandern sind und halb verhungert suchen, wo es in der Nähe etwas zu essen gibt, wird unser Genusschatbot, der auf die Genussdatenbank trainiert ist, ihnen in Sekunden sagen, wo das nächste Wirtshaus ist, das gerade offen hat. Das kann selbst Google nicht". Zusätzlich, so Sauer und Heimbeck, werde die Genussdatenbank mit den Social-Media-Kanälen verknüpft, um damit auch jüngere Zielgruppen für die oberfränkische Genusswelt erschließen.

Starkoch Alexander Herrmann ist von Projekt überzeugt

Fernseh- und Sternekoch Alexander Herrmann würdigte das Genussdatenbank-Projekt als absolutes Zukunftsprojekt, das weit über Oberfranken ausstrahlen werde. „Ich bin verdammt stolz auf Euch und das, was die Genussregion Oberfranken geschaffen hat.“ Den anwesenden Unternehmen riet er: „Nehmt Euch als Chef nicht so ernst. Der Laden ist dann gut, wenn er Euch nicht mehr braucht", riet er den Handwerkern. Er forderte eine neue Fehlerkultur – viele Fehler seien unbedeutend, trotzdem würden Mitarbeiter vorwiegend daran gemessen.

Er schilderte, wie wichtig ihm sein Team sei und ging auf die Umbenennung seines Wirsberger Restaurants im Jahr 2022 ein: Ihn selbst habe die Genussregion Oberfranken gerettet und die Basis für eine neue Identität gegeben. Die beiden Lockdowns in der Coronazeit hätten auch sein Unternehmen getroffen, sie seien aber auch der Brandbeschleuniger für eine neue Philosophie gewesen: Mit seinem Partner Tobias Bätz hat er sich mit dem Restaurant Aura und dem Food-Lab Anima dem wahrscheinlich kompliziertesten Thema in der Gastronomie verschrieben – der Verarbeitung regionaler Produkte und der saisonalen Küche.

Projekt Genussdatenbank läuft bis Juli 2027

„Mit der Qualität und Vielfalt sowie den kleinräumigen und kleinbetrieblichen Strukturen insbesondere der Landwirtschaft in Oberfranken haben wir dafür eine hervorragende Basis gefunden", so Alexander Herrmann.

Das Projekt Genussdatenbank, das als bayernweites Pilotprojekt bis Juli 2027 läuft, wird vom Heimatministerium, der Oberfrankenstiftung, allen oberfränkischen Landkreisen und den Vereinen Bierland und Genussregion Oberfranken gefördert. Auch nach Projektende soll die Genussdatenbank dauerhaft gepflegt und aktuell gehalten werden.

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