„Holzenergie in der Wärmeplanung“, zu diesem Thema hatten die Landkreise Kulmbach und Kronach zusammen mit dem Bayerischen Staatsministerium Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in das Deutsche Dampflokomotiv-Museum eingeladen. Zusammen mit dem Ministerium haben die beiden Landkreise ein detailliertes Programm erstellt, das bei den Kommunen, Behörden, Wald und Forstwirtschaftlichen Vereinigungen und Verbänden, den Innungen und den Unternehmen und Wärmenetzen auf großes Interesse stieß.
Die beiden Landräte von Kulmbach und Kronach, Klaus Peter Söllner und Klaus Löffler, verwiesen auf die Bedeutung dieser zentralen Veranstaltung in Oberfranken. Ursprünglich war auch Staatsminister Hubert Aiwanger (FW) als Gast vorgesehen, aber er hatte kurzfristig abgesagt.
Holz ist wichtiger Faktor in der Planung
Für die Energiegewinnung aus Holz hätten beide Landkreise Kulmbach und Kronach ihren Beitrag geleistet, wie Landrat Klaus Peter Söllner sagte. Die Holzenergie werde auch in Zukunft bei der Wärmeplanung in ländlichen Regionen mit hoher Holzverfügbarkeit eine große Rolle spielen. Daher habe der „Pakt Holzenergie Bayern“ eine regionale praxisbezogene Veranstaltungsreihe initiiert, um zu verdeutlichen, wie der Rohstoff Holz bei der Wärmewende eingesetzt werden könne.
Der Pakt Holzenergie Bayern wurde von der bayerischen Staatsregierung in Kooperation mit dem Waldbesitzerverband, dem Bauernverband, den Familienbetrieben Land und Forst Bayern, dem Bayerischen Städte- und Gemeindetag, den Berufsverband der Forstunternehmer in Bayern, dem Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie sowie dem Deutschen Energieholz und Pellet-Verband ins Leben gerufen.
Förderprogramme eröffnen neue Perspektiven
Ministeriums-Sprecherin Anna-Maria Grüner machte deutlich, dass in Bayern die höchsten Holzvorräte Europas stehen, „im Kleinprivatwald stehen sogar die höchsten Holzvorräte weltweit“ und ein weiterer Vorratsaufbau würde hier zu steigenden Waldschäden führen. Das Wärmeplanungsgesetz sei Anlass für Kommunen, sich verstärkt mit der Option Wärmenetze auf Basis von erneuerbaren Energien zu befassen. Grüner: „Die Ausgestaltung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und vorhandenen Förderprogramme eröffnet Perspektiven für Holz-Zentralheizungen. Und weiterhin besteht ein großer Handlungsbedarf bei der Umstellung der Prozesswärmeversorgung von Unternehmen auf Erneuerbare Energien.“
Die beiden Vorstände der Waldbauernvereinigungen Kulmbach-Kronach, Carmen Hombach, und Kronach-Rothenkirchen, Markus Wich, zeigten die Holzpotenziale in den beiden Landkreisen auf. Sie verwiesen darauf, dass auf den Borkenkäferkahlflächen in den nächsten 20 bis 30 Jahren nur Hackschnitzel wachsen.
Wald wird umgebaut
Im Landkreis Kulmbach spreche man derzeit von 4000 Hektar an Kahlflächen, im Landkreis Kronach sind es zwischen 8000 und 12.000 Hektar. Holz aus der Pflege der Waldumbauflächen sei in den ersten 30 bis 40 Jahren nur als Energieholz zu verwerten. Hier sei in der Zukunft noch viel mehr Energieholz verfügbar.
Sabine Hiendlmeier von der bayerischen Koordinierungsstelle für nachwachsende Rohstoffe, erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung informiere über verschiedene Förderprogramme. Holzenergie und die Wärmenetze seien ein wichtiger Baustein der Wärmewende. Ein erklärtes Ziel sei, die klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2045 zu schaffen.
Mit dem Thema „Holz – der Hybrid-Energieträger“ bei Wärmenetzen, Biomasse und Wärmepumpe beschäftigte sich Peter König. Abschließend wurden die bestehenden Wärmenetze aus Marktschorgast von Bürgermeister Marc Benker, aus Mitwitz von Geschäftsführer Sebastian Höpflinger und aus Neuenmarkt von Geschäftsführer Klaus Zahner vorgestellt.
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