Der Krankenstand in der Region Coburg war im ersten Halbjahr 2024 höher als im Vorjahreszeitraum 2023. Das geht aus Zahlen hervor, die jetzt von der Krankenkasse DAK vorgelegt wurden.
Über dem landesweiten Durchschnitt
Demnach sei der Krankenstand von 5,6 auf 6,4 Prozent gestiegen. Er liege somit über dem landesweiten Durchschnitt für Bayern von 5,0 Prozent.
Laut DAK war von Januar bis Juni 2024 jeder und jede Beschäftigte in der Region Coburg durchschnittlich rund 12 Tage krankgeschrieben.
Die DAK hat in einer Sonderanalyse die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Beschäftigen in der Region ausgewertet. In der ersten Jahreshälfte kamen demnach auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 1.162 Ausfalltage, was im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr ein Plus von 14,1 Prozent bedeute.
Appell an Arbeitgeber
„Der weiterhin hohe Krankenstand in unserer Region ist alarmierend und sollte auch ein Weckruf für die Arbeitgeber sein“, sagt dazu Volker Seifarth, der Leiter des Servicezentrums in Coburg. Er gibt zu bedenken: „Wer die Gesundheit seiner Beschäftigten schützt, stärkt auch die Leistungsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg seines Unternehmens. Eine Antwort auf die Fehlzeiten könnte ein verstärktes betriebliches Gesundheitsmanagement sein.“
Drei Erkrankungsgruppen liegen vorn
Die meisten Ausfalltage gingen laut Statistik der DAK im ersten Halbjahr auf das Konto von drei Erkrankungsgruppen.
Am häufigsten traten demnach Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes auf; in diesem Zusammenhang wurden 226 Fehltagen je 100 Versicherte gezählt.
Psychische Erkrankungen
Dahinter kamen psychische Erkrankungen mit 204 Fehltagen, gefolgt von Krankheiten des Atmungssystems mit 191 Fehltagen je 100 Versicherte. Zum Vergleich: Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen verursachten landesweit 155 Fehltage je 100 Versicherte. Das waren 15 Prozent mehr Fehltage als im Vorjahreszeitraum.
Sonderanalyse zum Gesundheitsrisiko Hitze
Laut DAK-Studie gibt es beim Krankenstand auch erste Auffälligkeiten in heißen Sommerwochen. Die DAK hat in einer Sonderanalyse gemeinsam mit dem IGES Institut in Berlin die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Beschäftigten untersucht und dafür eine repräsentative Forsa-Befragung beauftragt. Demnach sind in Bayern 22 Prozent der Beschäftigten während der Arbeit bei Hitze stark belastet, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Besonders Erwerbstätige mit einer chronischen körperlichen oder psychischen Erkrankung fühlten sich „deutlich beeinträchtigt“ (31 beziehungsweise 29 Prozent). Insgesamt würden jedoch nur 2,1 Prozent der Beschäftigten angeben, wegen gesundheitlicher Probleme durch Hitze krankgeschrieben worden zu sein oder sich deshalb ohne Krankschreibung krankgemeldet zu haben.
Die DAK hat eigenen Angaben zufolge rund 753.000 Versicherte in Bayern, davon 4.303 in der Region Coburg.
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