Neun Monate vor der Kommunalwahl herrscht Unruhe bei der CSU. Der mit 92 Prozent wiedergewählte Kurt Knoch gibt sich aber kämpferisch: Man sei „nah dran an einer bürgerlich-konservativen Wende“.
Kurt Knoch ist als Vorsitzender des CSU-Kreisverbands Coburg-Stadt wiedergewählt worden. Bei der Hauptversammlung erhielt er jetzt 44 von 48 gültigen Stimmen, was 92 Prozent entspricht. Kurt Knoch bezeichnete dies später als „starkes Signal der Geschlossenheit“. Auch in seiner Rede hatte er mehrmals das Thema Geschlossenheit angesprochen – nicht zuletzt deshalb, weil wenige Tage zuvor gleich zehn Mitglieder auf einmal aus der Coburger CSU ausgetreten waren.

„Der Kreisvorstand hat dies mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen“, sagte Knoch. Und: „Wir reichen all jenen die Hand, die den Austritt einem offenen vorherigen Gespräch vorgezogen haben und sagen ihnen: Die Tür ist noch nicht geschlossen – lasst uns miteinander reden!“
Appell: Persönliche Eitelkeiten hinten anstellen!
Wörtlich forderte Kurt Knoch dazu auf, „persönliche Eitelkeiten“ hinten anzustellen und nicht schlecht übereinander zu reden – „nicht hinter vorgehaltener Hand, nicht öffentlich, nirgendwo.“ Denn: „Wer intern oder extern spaltet, der schwächt unsere gemeinsame Sache.“
Speziell mit Blick auf die Kommunalwahl im März 2026 machte Kurt Knoch deutlich, wie wichtig Geschlossenheit sei: „Nur wer geschlossen auftritt, kann überzeugend wirken. Nur wer intern einig ist, kann nach außen führen. Und nur wer im Inneren stark ist, wird im bevorstehenden Wahlkampf bestehen.“
Prognose: „Der Wahlkampf wird hart“
Bereits jetzt geht Kurt Knoch davon aus, dass der bevorstehende Wahlkampf „hart“ wird. Zugleich zeigte er sich zuversichtlich: „Wir sind nah dran an einem Politikwechsel in Coburg, an einer bürgerlich-konservativen Wende!“
Die Coburger CSU wolle laut Knoch eine Politik „mit Herz, Hand und Hirn“ – und für diese drei „H“ stehe Oberbürgermeisterkandidat Hans-Herbert Hartan.
Noch im „Spätsommer“ soll außerdem ein Vorschlag für die Stadtratsliste zur Kommunalwahl präsentiert werden.
Was die inhaltlichen Themen betrifft, machte Kurt Knoch deutlich, dass die CSU für ein „ideologiefreies Verkehrskonzept“ stehe, das „die Realität der Menschen“ berücksichtige. Zudem wolle man „wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen, die Coburg voranbringen“ und sei für eine „ehrliche Haushaltsführung“. Seine Kritik an „Steuererhöhungen durch die Hintertür“ durfte als Kritik in Sachen Grundsteuer verstanden werden. Hier hatte sich die CSU im Coburger Stadtrat – im Zuge der Neuberechnung der Grundsteuer – für eine Absenkung des Hebesatzes ausgesprochen, konnte sich damit aber nicht durchsetzen.
„2026 holen wir uns das Rathaus!“
Seinen Bericht schloss Kurt Knoch gleich mit mehreren zuversichtlichen Appellen: „Jetzt ist die Zeit, zu kämpfen. Jetzt ist die Zeit, zu gewinnen.“ Und: „Lassen wir uns nicht auseinanderdividieren – wir halten zusammen. Und wir holen uns 2026 das Rathaus.“
Aus den turnusmäßigen Neuwahlen ging folgendes Führungsteam hervor:
- Vorsitzender: Kurt Knoch
- Stellvertretende Vorsitzende: Clarissa Schultheiß, Anna-Carina Heß, David Lindner, Terzo Pfadenhauer und Maximilian Forkel
- Kreisschatzmeister: Roland Eibl
- Kreisschriftführer: Jens-Uwe Peter
- Digitalbeauftragter: Sebastian Spindler
- Beisitzer: Stefan Reingruber, Barbara Kammerscheid, Nick Bätz, Maximilian Wenning, Ragida Deeb, Anja Falkowski, Daniel Forkel und Mathias Zimmer