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Gewerkschaft ruft auf
Auch am Coburger Klinikum wird gestreikt
Sana Klinikum Coburg
Das Coburger Klinikum gehört seit Ende 2024 zum Sana-Konzern. // Foto: Oliver Schmidt
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Coburg – Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst sind ins Stocken geraten. Weil die Arbeitgeber ein Angebot vermissen, kommt es zu einem zweitägigen Warnstreik. Was bedeutet das für Patienten?
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Die wichtigste Nachricht gleich vorneweg: Die Sicherheit der Patienten des Coburger Klinikums soll auch am Donnerstag (6. März) und Freitag (7. März) gewährleistet sein. Das zumindest beteuert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung, in der sie über einen zweitägigen Warnstreik informiert.

Warum wird gestreikt?

Zum Hintergrund: Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder gehen in die nächste Runde. Doch ein Angebot der Arbeitgeber bleibe weiterhin aus, wie in der Verdi-Mitteilung beklagt wird. Deshalb rufe die Gewerkschaft die Beschäftigten im Gesundheitswesen erneut zum Streik auf. In Oberfranken-West legen die Beschäftigten des Sana-Klinikums Coburg, der Sozialstiftung Bamberg, und des Klinikums Forchheim – Fränkische Schweiz die Arbeit nieder. 

In der Pressemitteilung wird Nadine Neuß, MTA an der Sozialstiftung in Bamberg, zitiert. Sie sagt: „Unsere Kolleginnen und Kollegen sind tagtäglich enormen Belastungen ausgesetzt. Sie geben ihr Bestes für die Patientinnen und Patienten – aber Respekt allein reicht nicht. Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung!“

Was fordert die Gewerkschaft?

Verdi fordert, wie es weiter heißt, von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

„Die Streikbereitschaft in den Kliniken zeigt, dass es den Beschäftigten ernst ist. Sie fordern nicht nur höhere Löhne, sondern auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die dringend notwendig ist, um den Personalmangel zu bekämpfen“, erklärt Birgit Eckl vom Sana Klinikum Coburg.

„Protest wird spürbar sein“

Während des Streiks werde ein Notdienst sichergestellt, um die Patientensicherheit zu gewährleisten. Dennoch werde der Protest „spürbar“ sein – als „Signal an die Arbeitgeber“, dass es so nicht weitergehen könne.

Hendrike Hellemann, Verdi-Gewerkschaftssekretärin in Oberfranken-West, erklärt: „Wir erwarten, dass die Arbeitgeber in den kommenden Verhandlungen endlich ein faires Angebot vorlegen. Die Beschäftigten haben genug von leeren Versprechungen – sie verdienen echte Wertschätzung in Form besserer Löhne und Arbeitsbedingungen.“ Auch er betont, dass in allen drei Kliniken ein Notdienst gewährleistet sei und man im „engen Austausch“ mit der Arbeitgeberseite stehe.

 

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