0
Vorstoß der FDP
Coburger Innenstadt attraktiver für Autos machen!
Autos
Wie autofreundlich sollten Innenstädte sein? Auch in Coburg wird darüber – mal wieder – diskutiert. // Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild
Coburg – Die Bundes-FDP ist für eine „Politik für das Auto“. Die Parteifreunde in Coburg begrüßen das und fordern kostenfreie Kurzzeitparkplätze. So könne der Einzelhandel gestärkt werden.

Der Vorstoß des Bundespräsidiums der FDP, wonach das Auto wieder ins Zentrum der Mobilität zu stellen ist, hat „für viel Aufschrei bei den üblichen Verdächtigen gesorgt“. So formuliert es zumindest der Vorsitzende des FDP-Kreisverbands Coburg-Stadt, Michael Zimmermann. 

Weite Wege zu Supermarkt und Arzt

In einer Stellungnahme macht Zimmermann deutlich, warum die Coburger Liberalen den in Berlin gefassten Beschluss „Fahrplan Zukunft – eine Politik für das Auto“ voll unterstützen. So verweist er darauf, dass Coburg das Oberzentrum in einer „ländlich geprägten Region“ sei.  Gerade im ländlichen Raum, wo der nächste Supermarkt und Arzt weit entfernt sei, werde die Individualmobilität auch künftig „die wichtigste Rolle“ spielen, so Zimmermanns Überzeugung. 

„Ausbau des ÖPNV tritt auf der Stelle“

In Coburg Stadt und Landkreis trete der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) „seit Jahren auf der Stelle“, moniert der FDP-Kreisvorsitzende. Nach den aktuellen Planungen werde es bezüglich Taktung oder Angebotszeit auch „keine wesentlichen Verbesserungen“ geben. Außerdem erklärt Zimmermann: „Das Fahrradfahren bleibt für die Mehrheit eine Freizeitbeschäftigung für die warme Jahreszeit und verliert sogar an Attraktivität.“ Was diese letzte Aussage betrifft, verweist Zimmermann auf eine Mobilitätsstudie der HUK von 2024.

Zimmermann gibt zu bedenken, dass Einkaufszentren auf der „grünen Wiese“ boomen würden. Denn die bequeme Erreichbarkeit spiele die entscheidende Rolle. „Die Innenstadt konkurriert hier um die Kaufkraft der Kunden“, erklärt der Coburger FDP-Chef. Und: „Man darf nicht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei planen!“

Für kostenfreie Kurzzeitparkplätze

Der Beschluss des Bundespräsidiums der FDP, bedarfsgerecht Kurzzeitparken zu ermöglichen, bietet auch nach Meinung von Zimmermann „eine unkomplizierte Lösung, den Besuch der Innenstadt wieder attraktiver zu machen“. Denn: „Die Innenstädte sterben aus. Der Leerstand in Coburg spricht Bände.“ Mit kostenfreien Kurzzeitparkplätzen könnten mehr Besucher für Besorgungen, Einkäufe und Restaurantbesuche in die Innenstadt gelockt werden und damit der Einzelhandel stärken.

Auch die Genehmigung, dass junge Auszubildende ab 16 Jahren leichter eine Genehmigung erhalten, mit dem Auto zur Arbeitsstätte zu gelangen, geht laut Zimmermann „in die richtige Richtung“. Dies wäre gerade in einer eher ländlichen geprägten Region mit oft langen Wegen zum Ausbildungsplatz „eine erhebliche Verbesserung der derzeitigen Situation“.

Fazit Michael Zimmermann: „Die FDP Coburg-Stadt steht für eine Verkehrspolitik, die die individuellen Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt und dabei auch die wirtschaftlichen Interessen berücksichtigt.“

Lesen Sie auch:

 

Inhalt teilen