So hat sich bei Brose die Krise zuletzt zugespitzt
 // Grafik: Franziska Schäfer
Brose-Verluste dreimal so hoch wie erwartet
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag

Vieles war schon bekannt. Dennoch lesen sich die Zahlen von Brose für 2024 ernüchternd - und auch der Ausblick.

 //  Coburg
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Der oberfränkische Autozulieferer Brose erzielte einen Betriebsverlust von rund 14 Millionen Euro und einen Jahresfehlbetrag von 142 Millionen. Grund hierfür seien die Schwierigkeiten im weltweiten Automobilmarkt gewesen, die Produktion sei um rund 1 Million Autos gesunken.

Der Verlust fiel damit fast dreimal so hoch aus wie Ende Dezember erwartet. Die Umsätze sanken 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 200 Millionen auf 7,7 Milliarden Euro.  Für 2025 erwartet Brose kein Wachstum im Kerngeschäft, der Konzern rechne damnach mit einem stagnierenden Gruppenumsatz. „Wir befinden uns in einem Marktumfeld, das sich massiv verändert“, sagte Geschäftsführer Stefan Krug.  

700 Jobs in Deutschland

In den vergangenen Wochen hatte Brose eingeräumt, dass auch langjähriges fehlerhaftes Management zu den aktuellen Problemen geführt habe. „In der Organisation werden Führungsebenen abgebaut, Führungsspannen erweitert und damit Verantwortungen gebündelt sowie das Projektgeschäft gestärkt. Durch die Reduzierung von Komplexität steigert die Brose Gruppe ihre Schnelligkeit in der internationalen Zusammenarbeit“, teilte der Konzern mit. Und: Brose will Jobs abbauen. Bis Ende 2026 sollten die Personalkosten um 20 Prozent sinken. Das heiße für das laufende Jahr einen Stellenabbau von rund 1.100 Jobs, 700 davon in Deutschland. 

Zusätzlich sollen die Investitionen elf Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen und bei insgesamt 354 Millionen Euro liegen. Die Liquidität des Unternehmens habe sich zwar positiv entwickelt, der free Cashflow sei um 120 Millionen Euro auf 137 Millionen gestiegen, was unter anderem auch an geringeren Investitionen gelegen habe. Trotzdem sei das Unternehmen bei einer Eigenkapitalquote von 48 Prozent auf Fremdfinanzierung angewiesen. 

Ein Problem ist demnach das Chinageschäft, auf das Brose vor wenigen Jahren noch große Hoffnungen setzte: Chinesische Automobilhersteller aber nutzten verstärkt lokale Zulieferer. Das stelle Brose dort vor große Herausforderungen, sagte Vorstandschef Stefan Krug. 

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