Moonlight
Zum Finale versammeltem sich die Musiker aus beiden Formationen auf der Bühne. // Günter Karittke
Jazz-Konzert im Mönchshof bekommt namhafte Unterstützung

Im neuen, Big-Band-artigen Gewand zeigt sich die nächste „Moonlight Serenade“ am Samstag, 14. Juni, im Mönchshof. Dabei erhalten die Jazzmusiker aus Kulmbach und Dresden namhafte Unterstützung.

 //  Kulmbach
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Die Geschichte der „Moonlight Serenade“ liest sich in etwa wie die Geschichte vom Phoenix aus der Asche. Aus kleinen Anfängen gestartet, wandelte sich die Musikveranstaltung im Laufe ihrer Geschichte – und das nicht nur, was die Größenordnung, die Relevanz im Terminkalender der Stadt und vor allem den Besucherzuspruch angeht, sondern auch ihre interne Struktur. Und auch das Totenglöcklein hatte mal kurz angebimmelt, ist dann aber zur Freude der Fans wieder verstummt. Das „Baby“ des Fölschnitzers Konrad „Conny“ Fischer Andreassohn erfand sich mit Hilfe seines Mentors, aber auch der Beteiligten immer wieder neu.

„Old Beertown Jazzband“ gibt es nicht mehr

Nun, da es die „Old Beertown Jazzband“, mit der einst alles begann und die im vergangenen Jahr zum 40. Geburtstag aufgelöst wurde, offiziell nicht mehr gibt, steht die nächste Metamorphose der „Moonlight“ an: Es wird, glaubt man den Verantwortlichen um Conny Fischer und Micha Winkler, Kopf und Macher der befreundeten „Micha Winkler's Hot Jazzband“ aus Dresden, zum jazzig-swingenden Big-Band-Ereignis.


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Dass das Ende der Old Beertown nicht automatisch das Finale für die „Moonlight“-Serie bedeutete, war Conny Fischer klar. „Micha Winkler und ich hatten uns natürlich Gedanken um ein Fortbestehen gemacht.“ Doch wie das Kind nennen? Dass die „Moonlight“ weiterhin so heißen sollte, war gesetzt. „Als Band wollten wir etwas in der Namensgebung haben, dass Vergangenheit und Zukunft verbindet.“ Und so waren die „Moonlight Allstars“ geboren.

Zum bewährten Gespann um Conny Fischer am Bass, Wolfgang Schrepfer (Klarinette/Saxofon) und Daniel Hoffmann (Trompete) stoßen vier Neuzugänge. Einer ist Matthias Gebauer, Doktor der Geografie. In Sachen Musik zieht es ihn an die und zieht er an der Posaune.

Moonlight Fischer Winkler
Zwei, die sich musikalisch und menschlich verstehen: Conny Fischer (links ) und Micha Winkler. // Günter Karittke

Der neue Chef der Museen im Mönchshof hat nicht nur die beliebten Jazz-Sessions der Städtischen Musikschule zusammen mit Thomas Schimmel und Karsten Friedrich wiederbelebt, indem er der Reihe in den Mönchshof-Museen eine neue Heimat bot; Gebauer selber freut sich, nun Teil der „Moonlight“-Mannschaft zu sein. „Hier findet etwas Besonderes statt, das wir für die Stadt, die Region und unsere Heimat anbieten können.“

Reichlich Erfahrung von Dixie bis Swing  

Der zweite Newcomer in der Riege ist Matthias Butzlaff – aber in dieser Musikrichtung ein alter Hase. Sich rein friemeln in das Genre braucht der 63-Jährige nicht mehr: „Die Stücke kenne ich alle, habe ich auch schon gespielt – von Dixieland über Swing bis zum klassischen Jazz.“ Der gebürtige Kulmbacher, der in Frankfurt lebt, begann einst in der Bigband des MGF und wollte ursprünglich Profi-Klarinettist werden; doch dann verschlug es ihn zum Jurastudium und später ins Bankgewerbe. Butzlaff spielt Saxofon und Klarinette in verschiedenen Gruppen, vom Duo bis zur Big Band.

Nummer 3 und ebenfalls neu im Stall des „Allstars“-Aufgebot ist Franz Rossmeisl. Der gebürtige Augsburger lebt seit 2012 mit seiner Familie in Neuenmarkt. Bekannt ist der Diplomkaufmann als aktiver Trompeter im Posaunenchor und bei einer Big Band. 

Fehlt noch Nummer 4: Julian Heinz aus Stadtsteinach. Der ehemalige MGF-Schüler ist momentan Student an der Musikhochschule in München und war vor Jahren Bundessieger für Posaune.

Micha Winkler freut sich auf seine "zweite Heimat" Kulmbach

Für den Dresdner Micha Winkler, einer der profiliertesten Posaunisten im Land, ist es „eine wunderbare Gelegenheit, wieder in meine zweite Heimat Kulmbach kommen zu können“. Der 53-Jährige wird mit seiner Hot Jazzband den ersten Teil des Abends bestreiten, danach folgen die „Allstars“.

Winkler sieht in der Besetzung die Chance, den Big-Band-Gedanken für einen solchen Jazzabend aufgreifen zu können. Es liefen zudem bereits Überlegungen, im kommenden Jahr und gemeinsam mit den Profis aus Dresden einen Big-Band-Workshop in Kulmbach anzubieten. „Das Potenzial dafür scheint mir in jedem Fall vorhanden, und es ist wichtig, den Nachwuchs mit einzubinden. Die Musik, die wir machen, ist zeitlos und hat viele junge Anhänger.“

Friedemann Seidlitz
Einer der größten Könner an der Klarinette kommt wieder nach Kulmbach: Friedemann Seidlitz beehrt die nächste "Moonlight Serenade" // Günter Karittke

Dabei können sich die Gäste aus Sachsen mit zwei absoluten Kennern und Könnern verstärken. Ein Wiedersehen und -hören wird es mit Friedemann Seidlitz geben, seines Zeichens Klarinettist und Saxofonist und unter anderem Mitglied im Dresdner Salonorchester. Seidlitz hatte bereits mehrfach seine Expertise an den genannten Blasinstrumenten in Kulmbach unter Beweis stellen können, seine Soli waren Garant für Szenenapplaus.

Conny Fischer verhehlt nicht, dass er über diese Zusage extrem glücklich ist: "Die Freude war groß, als mir Fritz bei seinem Ostergruß mitteilte, dass er heuer wieder bei der ,Moonlight' mitmischen wird. Er ist eine absolute Granate und ich bin stolz, dass er wieder mitwirken kann."

Neuer Mann am Bass

Ergänzt wird die Riege um Kontrabassist Tino Scholz. Seit 1992 ist er als freischaffender Musiker tätig. Neben zahlreichen Stückverträgen an namhaften Theatern in Deutschland gehört er zu nationalen und internationalen Konzertreisen im Bereich Jazz und Tango Argentino. Seit 2000 ist er festes Mitglied beim „Sexteto Andorinha“ und Sergio Gobi und seit 2003 beim argentinischen Ensemble „La Rolando Rivas“, seit 2008 spielt er mit Cuarteto Rotterdam.

Zur Musiker-Delegation aus Dresden gehören wie gehabt und geschätzt Schlagzeuger André Schubert sowie Pianistin Silke Krause und Trompeter Gustav Hentges, der im vergangenen Jahr für Furore sorgte. 

Der Kreis schließt sich

Für Conny Fischer wiederum schließt sich ein Kreis. Der bekennende Jazz- und Swingfan hatte die „Moonlight“ 2008 aus der Taufe gehoben. Wernstein, das Thurnauer Schloss, das Dampflok-Museum Neuenmarkt, der Kulmbacher Mönchshof: Die Serie für den guten Zweck hat viele Orte und nicht weniger unterschiedliche Besetzungen auf der Bühne gesehen.

Verantwortlich für die Durchführung wird dieses Mal das Hilfswerk des Lions-Clubs Kulmbach-Plassenburg sein – mit seinem Präsidenten Bernd Sesselmann an der Spitze. Wieder mit an Bord ist zur Freude von Conny Fischer Peter Hofmann, federführend in der Vorbereitung und der Organisation.

Die Serenade ist wie in den vergangenen Jahren eine Benefizveranstaltung; vom Erlös werden wieder musikalische und karitative Projekte unterstützt. Seit 2008 sind mehr als 20.000 Euro zusammengekommen.

Es gibt noch Karten für das Konzert

Das Konzert findet auf dem Gelände im Mönchshof statt. Bei ungünstiger Witterung kann – siehe Vorjahr – in die Halle umgezogen werden. Der Kartenvorverkauf für die 15. „Moonlight“ läuft bereits.

Karten sind erhältlich an der Museumskasse in den Museen im Mönchshof, Hofer Straße 20, sowie in der Kulmbacher Buchhandlung Friedrich am Holzmarkt 12 und der Sparkassenzweigstelle Thurnau-Rathausplatz 2. Kartenbestellungen nimmt auch Conny Fischer per Mail unter fischer.andreassohn@t-online.de entgegen.

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