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Ende April in Kulmbach
Motorradkorso ist der Höhepunkt der Sternfahrt
Kulmbach ist bei der Motorrad-Sternfahrt  fest in der Hand der Biker.
Kulmbach ist bei der Motorrad-Sternfahrt fest in der Hand der Biker. // Sonny Adam/Archiv
Signet des Fränkischen Tags von Redaktion Fränkischer Tag
Kulmbach – Die Motorrad-Sternfahrt ist einer der Höhepunkte im Veranstaltungskalender Kulmbachs. Am 26. und 27. April findet sie wieder statt.
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Rund fünf Millionen Motorräder und -roller sind laut Statista in Deutschland zugelassen. Das ist der höchste Stand seit 2008.

Kulmbach erwartet um die 35.000 Besucher

Die Begeisterung fürs Biken erfasst die unterschiedlichsten Menschen. Sie alle eint die Freude, mit dem Zweirad in reizvoller Landschaft unterwegs zu sein, den Fahrtwind zu spüren, Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen die Leidenschaft fürs Biken zu teilen.


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Dieses einzigartige Lebensgefühl feiern bis zu 35.000 Besucher am 26. und 27. April bei der 22. Kulmbacher Motorradsternfahrt. Eine Auswahl echter Motorrad-Raritäten, ein Skill-Parcours, Vorführungen, eine Händlermeile, Infostände und Live-Musik bilden den Rahmen, um alle Verkehrsteilnehmer auf die neue Motorradsaison einzustimmen.

675 Unfälle mit Motorrädern auf oberfränkischen Straßen

Für die Biker heißt es jetzt wieder, ihre Maschinen fit zu machen, die Ausrüstung zu checken und sich an das einzigartige Fahrgefühl auf zwei Rädern zu gewöhnen. Allerdings müssen sich auch alle anderen Verkehrsteilnehmer erneut darauf einstellen, dass vermehrt Motorräder und Roller auf den Straßen unterwegs sind.

Gerade zu Beginn der Saison kommt es häufiger zu Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern. Laut Verkehrsunfallstatistik der Polizei ereigneten sich im vergangenen Jahr auf oberfränkischen Straßen 675 Unfälle mit Motorrädern, Rollern sowie E-Bikes und Pedelecs. Das sind 14 mehr als im Vorjahr. Bei 90 Prozent der Unfälle verletzten sich die Biker, zehn Fahrzeugführende verloren ihr Leben.

Polizei-Vizepräsident Ulrich Rothdauscher: Gegenseitig Rücksicht nehmen

„Jeder Verkehrstote und jeder Verletzte ist einer zu viel“, kommentiert Ulrich Rothdauscher die Statistik. Laut dem Vizepräsidenten der oberfränkischen Polizei passieren die meisten Unfälle mit motorisierten Zweirädern, weil einer der Verkehrsteilnehmer nicht aufmerksam oder zu schnell unterwegs war.

„Hier ist jeder und jede Einzelne gefragt! Im Straßenverkehr braucht es Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“, betont Rothdauscher. Genau deshalb lädt das Bayerische Innenministerium gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Oberfranken, der Kulmbacher Brauerei und Rock Antenne Bayern auch in diesem Jahr zur Kulmbacher Motorradsternfahrt ein.

Motto der Motorrad-Sternfahrt: Ankommen statt umkommen

Unter dem Motto „Ankommen statt Umkommen“ soll eines der größten Biker-Events Süddeutschlands alle Verkehrsteilnehmer für Gefahren sensibilisieren und zu einem verantwortungsvollen Miteinander motivieren. Gleichzeitig geht es darum, die Freude auf die neue Saison zu feiern und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.

Zum ersten Mal präsentiert das Deutsche Fahrzeugmuseum Fichtelberg bei der Motorradsternfahrt eine Auswahl außergewöhnlicher Motorräder. So dürfen sich Fans kraftvoller Motoren und eines satten Sounds auf eine Boss Hoss V8 Big Block freuen. An dieser Maschine ist alles eine Nummer größer: Motorleistung (8,2 Liter Hubraum mit 502 PS), Drehmoment (750 Newtonmeter) und Gewicht (685 Kilogramm Leergewicht) sind gigantisch und erfordern absolut verantwortungsvolles, fahrerisches Können.

Kradzirkus der Polizei München mit dabei

Auch das teuerste Serienmotorrad – eine Münch Mammut 2000 – und einen von weltweit nur sechs Mal gebauten Horex VR6 Cafe Racern präsentieren die Fahrzeugenthusiasten aus dem Fichtelgebirge.

Was Fahrzeugbeherrschung bedeutet, demonstriert der Kradzirkus der Polizei München bei Vorführungen auf der Lichtenfelser Straße. Nicht nur anschauen, sondern Mitmachen ist beim Skill-Parcours gefragt. Die verschiedenen Aufgaben schulen Blickführung, Kurventechnik, Fahrgefühl und trainieren den Umgang mit dem eigenen Bike – allesamt wichtige Grundlagen für ein sicheres Fahrvergnügen.

Innenminister Joachim Herrmann: Motorradfahren sicherer machen

Mit Erlebnis-Aktionen wie dem Rauschbrillenparcours oder dem Schräglagentrainer sowie an Infoständen weisen ADAC Nordbayern, TÜV, Bundeswehr und Polizei auf Herausforderungen und mögliche Gefahren im Straßenverkehr hin. „Das ist eine beeindruckende Kulisse und eine besondere Atmosphäre, wenn sich die unterschiedlichsten Motorräder mit ihren Fahrerinnen und Fahrern durch Kulmbach bewegen“, freute sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und betonte: „Wir setzen uns mit unserem Verkehrssicherheitsprogramm 2030 ,Bayern mobil – sicher ans Ziel’ dafür ein, das Motorradfahren so sicher wie nur möglich zu machen.“

In über 20 Jahren hat sich die Kulmbacher Motorradsternfahrt als eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen mehr als bewährt. Die Herzen so manch eines Motorradfans dürften beim Anblick der neuesten Modelle beispielsweise von Kawasaki und Harley-Davidson höherschlagen.

Kulmbacher Motorradkorso als Herzstück

Für Schutz und Sicherheit sorgen zudem Motorradkleidung, Helme und Zubehör verschiedener Händler. Auch die Jüngsten kommen bei der Kulmbacher Motorradsternfahrt bei Mitmachaktionen, Vorführungen der Verkehrspuppenbühne, Riesen-Hüpfburg und vielem mehr auf ihre Kosten.

Herzstück des Saisonauftakts für Biker ist der fast schon legendäre Kulmbacher Motorradkorso am Sonntag. Tausende Zweiradbegeisterte – darunter zahlreiche Clubs und Vereine sowie Polizei-Motorräder aus ganz Europa – bahnen sich den Weg durch die Stadt zum Brauereigelände. Dort herrscht dank Live-Musik, Biergartenatmosphäre und einer Auswahl an süßen und deftigen Speisen eine ausgelassene Stimmung.

Mit einem breiten Angebot an alkoholfreien Bierspezialitäten von Kulmbacher, Mönchshof und Kapuziner lassen sich Genuss und verantwortungsvolles Verhalten im Straßenverkehr kombinieren, so die Kulmbacher Brauerei. Der Eintritt zur 22. Kulmbacher Motorradsternfahrt am 26. und 27. April 2025 ist frei.

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