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Jupps Gartentipps
Winterbeeren: Überlebenshilfe für die Vogelwelt  
Zubereitung von Schlehen
 // Jupp Schröder
Jupps Gartentipps
Bamberg – Die gegenseitige Abhängigkeit von Wildsträuchern und Vögeln zeigt, wie wichtig ein funktionierendes Ökosystem ist.

Im Winter sorgt die Natur auf beeindruckende Weise für die Vogelwelt. Viele Beerenarten dienen als wertvolle Nahrungsquelle und helfen, die kalte Jahreszeit zu überstehen.

Dabei spielen Pflanzen und Vögel eine entscheidende Rolle füreinander – eine faszinierende Symbiose, die sich jedes Jahr wiederholt.  

Nahrung und Vermehrung  

Tiefblau bis schwarz glänzen die Beeren des Ligusters und bleiben den gesamten Winter über an den Sträuchern haften. Für den Menschen sind sie leicht giftig, doch viele Vogelarten wie Amseln oder Drosseln profitieren davon.

Vögel mit schnabelgerechter Ernährung – die keine Kauwerkzeuge besitzen – verschlucken die Beeren im Ganzen. Dabei gelangen die Samen in den Vogelmagen, wo die Magensäure sie auf natürliche Weise keimfähig macht.  

Dieser Prozess ist essenziell für die Vermehrung des Ligusters: Ohne das Fressen und Ausscheiden der Samen durch Vögel würde die Ausbreitung der Pflanzen erheblich eingeschränkt.

Baumschulen nutzen diesen Mechanismus künstlich, indem sie die Samen in ein Säurebad geben, um die Keimung zu fördern.  

Schwankende Verfügbarkeit 

Das Nahrungsangebot für Vögel ist stark von den Wetterbedingungen und Ernteerträgen der Wildsträucher abhängig.

Während der milde Winter im vergangenen Jahr dazu führte, dass viele Vögel Ligusterbeeren verschmähten – es gab schlicht ausreichend andere Nahrung und zusätzlich menschliche Fütterung – sieht die Lage in diesem Jahr anders aus.  

In den Hecken der Region sind viele Wildfrüchte wie die des Hartriegels, der Schlehe und verschiedener Schneeballarten nahezu vollständig ausgefallen.

Doch der Liguster und das auffällig leuchtende Pfaffenhütchen haben glücklicherweise noch Beeren angesetzt, wenn auch in begrenztem Maß.  

 

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