30 Folgen „Du Holz“. Der Fußball-Podcast von Saale-Zeitung und Mediengruppe Oberfranken ist quasi in der Mitte der Rhöner Gesellschaft angekommen. Und weil Weihnachten vor der Tür steht, feiern wir dieses Jubiläum an diesem Freitag auf eine sehr spezielle Weise: mit einem Live-Podcast aus der „Köpi“, Bad Kissingens kultiger Fußball-Kneipe. Samt Gästen und einem knallbunten Programm. Ein Highlight in der noch jungen Geschichte von „Du Holz“.
Ich muss Euch etwas gestehen: Als Ihr vor eineinhalb Jahren auf mich Chefin der Saale-Zeitung zugekommen seid und die Idee zum Podcast erzählt habt, habe ich nicht an einen solchen Erfolg geglaubt.
Jürgen Schmitt: Hättest Du mal… Spaß beiseite, wir wussten ja selbst nicht, auf was wir uns da einlassen. Aber wir waren, weil uns gar nicht anderes übrig blieb, positiv neugierig auf ein neues Format und hatten die Rückendeckung des Verlags. Corona konnte uns etwas bremsen, aber nicht stoppen. Die Idee hatte übrigens seinerzeit unser Alex.
Alexander Pfülb: … weil ich selbst gerne Podcasts höre, vor allem auf langen Autofahrten. Und als Freund der Rhöner Fußball-Kultur hatte ich schon die Fantasie, dass so etwas funktionieren könnte. Die Hörerzahlen, die Follower bei Instagram und die große Facebook-Gemeinde unterstreichen dies nur.
Das liegt an Euch. Dass ihr hochengagiert seid, sehe ich jeden Tag, aber vor dem Mikro ist das ja eine ganz andere Art des Journalismus. Hattet ihr Muffe beim ersten Mal?
Alexander Pfülb: Muffe nicht, aber das ist schon ein Unterschied, ob ich mir Gedanken mache oder vor dem Mikrofon in unserem Sternenzelt-Studio zu sitzen, wenn das rote Aufnahme-Licht leuchtet. Natürlich kann man die Aufnahme nachträglich bearbeiten, aber das soll die Ausnahme sein.
Jürgen Schmitt: Diese Form des Infotainments war für mich komplett neu. Entsprechend nervös war ich in den Anfängen und habe mir wohl mehr Gedanken als nötig gemacht. Mittlerweile freue ich mich über eine gewisse Routine, ohne dass die Spontanität zu kurz kommt. Was uns wichtig ist: Wir müssen nicht perfekt sein, aber authentisch.
Wie kommt ihr eigentlich an die Gesprächspartner? Ich erinnere mich gut an die Urgesteine aus der Hochrhön – die waren allein wegen des Dialekts ein Hochgenuss.
Alexander Pfülb: Jeder aus unserem Quartett ist gut vernetzt. Dazu kommt durchaus auch mal die ein oder andere Eingebung. Und mit jeder Folge kommen neue Ideen. Dass uns unsere Follower und die Facebook-Gemeinde regelmäßig mit Tipps versorgt, ist natürlich grandios und zeigt uns, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Jürgen Schmitt: Dass ich seit mehr als 20 Jahren Sportredakteur bin, hilft natürlich. Fantastisch ist aber der Umstand, dass die Berichterstattung für die Zeitung oder unsere Online-Portale sowie unsere Podcast-Folgen voneinander profitieren können.
Was waren denn die größten Hürden am Anfang?
Jürgen Schmitt: Alles war neu für uns. Wir hatten ja nur eine Idee. Daraus entwickelte sich ein Plan, ein Konzept. Das alles kombiniert mit den technischen Ansprüchen. Ohne eine riesige Portion Neugierde und Bock auf ein neues Format hätte das alles nicht geklappt.
Was müsst Ihr im Vorfeld leisten, um eine attraktive Hörstunde zu bieten? Der Hörer glaubt ja, Ihr trefft Euch nach Feierabend auf ein Bier und plaudert.
Alexander Pfülb: Ja, exakt so könnte es sein. Und wie Du richtig sagst: nach Feierabend. Jürgen ist ja bekanntlich Sportredakteur, Sebastian Schmitt, Johannes Schlereth und meine Person haben ja andere Arbeitgeber. Umso wichtiger sind die modernen Kommunikationsmittel, um sich auszutauschen und Schritt für Schritt eine neue Folge zu entwickeln.
Welcher Gast hat euch am meisten beeindruckt?
Jürgen Schmitt: Dass uns in einer unserer ersten Folgen Günther Koch zu sich nach Hause eingeladen hatte, war als großer Club-Sympathisant eine große Ehre – und ein Erlebnis, den mittlerweile 80-jährigen Kult-Moderator in Bestform zu erleben. Cool fand ich auch die Folge mit Tobias Strobl und Tobias Wahler. Der damalige Schweinfurter Fußballtrainer und der für die zahnmedizinische Betreuung zuständige Zahnarzt. Genau diese Blickwinkel-Wechsel machen unseren Podcast aus.
Alexander Pfülb: Noch immer beeindruckt bin ich von unserer Weihnachts-Folge vor einem Jahr mit den Rhöner Fußball-Geschichten von Ludwig Weisenseel, Robert Hammer und Peter Balthasar. Du hast die Folge mit dem schönen Rhöner Dialekt vorhin ja auch erwähnt. Das ist auch die Folge, auf die ich immer noch angesprochen werde.
Wie sieht die Zukunft von Du Holz aus?
Alexander Pfülb: Ich stelle mir Live-Tourneen vor, mit denen wir Mario Basler Konkurrenz machen. Nein – natürlich bleiben wir uns und unserem Format treu. Der Fokus liegt auf die Region und den Amateurfußball. Noch mehr einbinden wollen wir den Nachbarlandkreis Rhön-Grabfeld. Das wünschen sich die Hörerinnen und Hörer.
Jürgen Schmitt: Mit diesem Konzept sehen wir uns bestätigt. Die Auswüchse des Profi-Fußballs oder aktuell der ganze WM-Wahnsinn frustrieren die Fans. Wir bieten ein unterhaltsames Alternativ-Modell.