Bei einem Ortstermin am geplanten Standort für ein geplantes Wellnesshotel außerhalb von Neuhaus informierten sich der Landtagsabgeordnete Christian Zwanziger und Landratskandidat und stellvertretender Landrat Manfred Bachmayer zusammen mit der Grünen-Gemeinderatsfraktion über das Vorhaben.
Die unmittelbare Nähe zum bedeutenden Naturschutzgebiet „Feuchtwiesen Ziegenanger“ und weiterer schützenswerter Orte stand dabei im Mittelpunkt. Zwanziger stellte laut Pressemitteilung eine Anfrage an die Staatsregierung, deren Antwort bestätige, dass das angrenzende Naturschutzgebiet von besonderer, bayernweiter Bedeutung für den Naturschutz sei. Daher stoße das Bauvorhaben auf Kritik, allerdings nicht allein wegen der möglichen Folgen für Natur und Landschaft. „Der Ziegenanger bietet gefährdeten Vogelarten einen unverzichtbaren Lebensraum, wie es ihn nur noch selten in Bayern gibt“, so Zwanziger, „die Staatsregierung bestätigt, dass eine Bebauung mit erheblichen Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft verbunden seien.“
Der Ziegenanger ist demnach das größte Naturschutzgebiet im Westen des Landkreises Erlangen-Höchstadt. Aufgrund seiner Feuchtwiesen, die wertvolle Brutstätten für seltene, wiesenbrütende Vogelarten böten, komme diesem Gebiet eine überregionale Bedeutung im Naturschutz zu. Der Ziegenanger sei außerdem Teil des FFH-Gebiets „Teiche und Feuchtflächen im Aischgrund, Weihergebiet bei Moorhof“.
Der geplante Hotelstandort liegt laut Einschätzung der Staatsregierung an einer „exponierten“ Stelle – eine erhebliche Beeinträchtigung des Naturhaushalts sowie des Landschaftsbildes könne nicht ausgeschlossen werden.
Manfred Bachmayer, Landratskandidat und stellvertretender Landrat, betont: „Wir müssen mit und nicht gegen die Natur wirtschaften. Das bedeutet auch, dass nicht jeder Standort für Bebauung geeignet ist.“
Ein Rückzugsort
Auch Sabina König, Gemeinderätin und Dritte Bürgermeisterin, meint: „Der Ziegenanger hat eine überregionale ökologische Bedeutung als Rückzugsort für bedrohte Arten. Naturschutzgebiete wie dieses sind keine Restflächen – ihre Unversehrtheit ist nicht verhandelbar.“ Ein Bauprojekt in derart sensibler Lage lasse sich mit den Zielen des Natur- und Artenschutzes nicht vereinbaren. Die Grünen, die das Areal besuchen, fordern daher nun, vom Projekt an diesem Standort abzusehen. Alternativstandorte dafür seien inzwischen etliche vorgeschlagen worden. red