„Respekt!“ thematisiert drei Formen der Diskriminierung, die oft Bestandteil des Alltags von Jugendlichen sind.
„Respekt!“ thematisiert drei Formen der Diskriminierung, die oft Bestandteil des Alltags von Jugendlichen sind. // Sandra Nossek
So kann Diskriminierung durchbrochen werden
Signet des Fränkischen Tags Fränkischer Tag

 //  Lichtenfels

Das Kinder- und Jugendtheater Chapeau Claque aus Bamberg hat in zwei Aufführungen in der 8. Jahrgangsstufe mit einem besonderen Stück Lehrkräfte und Schülerschaft zum Nachdenken angeregt. „Respekt!“ zeigt drei Szenen – drei Lebenswelten – drei Formen der Diskriminierung, die allzu häufig Bestandteil im Alltag der Jugendlichen sind – sei es als Betroffene oder Betroffener, sei es als Täter oder Täterin.

Klassismus, Rassismus, Homophobie, Sexismus und weitere sind Formen der Diskriminierung, die sich in Abwertung, Ausgrenzung und Benachteiligung von Gruppen zeigt. Diese Ablehnung entsteht anhand von Merkmalen, aus denen wiederum Vorurteile entstehen, die sich als Meinungsbild verfestigen. So wird die finanzielle Notlage von Schülern gleichgestellt mit Dummheit und Verwahrlosung, Schülerinnen mit Kopftuch werden als Abzockerinnen des Sozialstaates beurteilt und auf das Coming-out eines Homosexuellen wird mit Ablehnung und Ausgrenzung reagiert.

Die einzelne Person wird nicht mehr als Mensch gesehen, sondern nur noch als Teil einer Gruppe, die es abzulehnen gilt. Und oft werden von Diskriminierung Betroffene selbst zu Tätern und Täterinnen, denn sie dient auch dazu, sich selbst wieder überlegen, „besser“ fühlen zu können. Doch wie kann das durchbrochen werden?

In der Nachbereitung in den Schulklassen durch die Schulsozialpädagogik wird das Grundgesetz als Grundlage für das Zusammenleben näher betrachtet, und die Schüler und Schülerinnen können daraus Verhaltensweisen und Vorgaben für einen respektvollen Umgang miteinander erarbeiten. Zudem wird das Gegenstück der Diskriminierung ins Spiel gebracht – die Toleranz, und hier sind die Schüler und Schülerinnen dann aufgefordert, ihre Toleranzgrenze anhand von Beispielen zu überprüfen, neu zu bedenken und vor allem davon zu profitieren, wenn auch sie mehr Toleranz erfahren und nicht immer gleich etwa als „Null Bock Generation“ und „Handy-Süchtige“ abgestempelt werden.

Möglich gemacht wurde dieses Theater- und Präventionsprojekt vom Rotary Club Obermain mit einer Spende von 1000 Euro. Der Club mit seiner Präsidentin Ulrike Endres setzt sich in diesem Jahr besonders für Heranwachsende an Schulen und Bildungseinrichtungen in der Region ein. red

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