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Neue Umgehungsstraße
Das 45-Millionen-Projekt im Norden von Coburg
Neue Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld
Die Verkehrsfreigabe ist für den 15. November 2024 geplant: die neue Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld. Hier ein Blick auf die Trasse in Richtung Coburg; hinten rechts ist das Müllheizkraftwerk in Neuses zu erkennen. // Oliver Schmidt
Coburg – Fünf Jahre Bauzeit für etwas mehr als fünf Kilometer: Zahlen und Fakten zur neuen Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld. An diesem Freitag wurde sie für den Verkehr freigegeben.

Straßen wie diese seien „wirtschaftliche und gesellschaftliche Lebensadern“ – das sagte am Freitag Staatssekretär Martin Schöffel bei der Freigabe der neuen Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld.

Der Coburger Norden atmet auf

Fünf Jahre lang ist an der neuen Trasse gebaut worden. Die Planungszeit war deutlich länger, und die ersten Forderungen nach dieser neuen Straßen gab es bereits Anfang der 1990er Jahre. Denn nach Mauerfall und Wiedervereinigung hatte der Verkehr auf der Staatsstraße 2205 mehr und mehr zugenommen. Schließlich gilt die Staatsstraße als wichtigste Verkehrsachse zwischen Coburg und dem fränkisch-thüringischen Ballungsraum Bad Rodach/Hildburghausen. Speziell die Coburger Stadtteile Neuses, Beiersdorf und Glend, aber auch die Orte Sulzdorf und Kösfeld (beide Gemeinde Meeder) waren seitdem stark von Durchgangsverkehr betroffen.

Die neue Trasse zwischen Coburg und Wiesenfeld ist 5,4 Kilometer lang.

Eine Besonderheit des Großprojektes war, dass der Bau durchgängig unter Aufrechterhaltung des fließenden Verkehrs erfolgte. Das Bauprojekt wurde ohne Vollsperrungen der alten Staatsstraße 2205 realisiert. Umleitungen für den großräumigen Verkehr waren nicht erforderlich.

Neun neue Brücken

Neue Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld
Die Verkehrsfreigabe ist für den 15. November 2024 geplant: die neue Trasse der Staatsstraße 2205 zwischen Coburg und Wiesenfeld. Hier eine Brücke bei Sulzdorf. // 

Neben dem über fünf Kilometer langen Streckenbau wurden neun Brückenbauwerke und insgesamt elf Regenrückhalte- und Regenklärbecken, zur Reinigung und zur gedrosselten Abgabe von Niederschlagswasser angelegt. „Außerdem erfolgte zum Ausgleich der straßenbaulichen Eingriffe die Anlage naturschutzfachlicher Kompensationsmaßnahmen, Schaffung von Retentionsräumen und Renaturierungen“, wie es in einer Mitteilung des Staatlichen Bauamts Bamberg heißt.

Die Kosten für das Straßenprojekt belaufen sich nach Angaben des Bauamts auf rund 45,5 Millionen Euro. Dabei betrage der Kostenanteil des Freistaates Bayern 45,3 Millionen Euro, der Kostenanteil des Landkreises Coburg knapp 0,2 Millionen Euro. Der Bau der neuen Trasse sei somit eines der größten Staatsstraßenprojekte in Bayern der jüngeren Vergangenheit gewesen. 

Sehen Sie hier ein Video: Unterwegs auf der neuen Staatsstraße bei Coburg

Fahrt auf der neuen Umgehungsstraße bei Coburg

St 2205 neu: Fahrt auf der neuen Umgehungsstraße bei Coburg

Christian Bernreiter (CSU), Bayerns Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, konnte aus terminlichen Gründen nicht selbst bei der Verkehrsfreigabe am Freitag mit dabei sein. Er übermittelte aber ein Lob: „Es ist beeindruckend, dass die Ausbaumaßnahme ohne Vollsperrung realisiert werden konnte.“ Außerdem wird Bernreiter in der Mitteilung des Staatlichen Bauamts wie folgt zitiert: „Ich erwarte mir eine positive Auswirkung auf die Verkehrssicherheit, was gerade durch den hohen Schwerlastverkehr auf der Strecke von Bedeutung ist.“

Staatssekretär: Ländlicher Raum wird gestärkt

Martin Schöfel (CSU), Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat, erklärte: „Die Staatsstraße 2205 hat eine wichtige Verbindungsfunktion zwischen Bad Rodach und Coburg. Der Verkehr kann hier nun künftig sicherer und flüssiger fließen. Gleichzeitig verbessert sich die Anbindung der umliegenden Gemeinden an das überörtliche Straßennetz. Mit solchen Maßnahmen stärken wir den ländlichen Raum und entlasten zugleich die Ortsdurchfahrten, das führt zu mehr Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger vor Ort.“

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