Organisiert worden war die Aktionswoche mit Veranstaltungen im Mönchshof-Saal und in der Mönchshof-Halle von der Energieagentur Oberfranken in Zusammenarbeit mit der Innung für Sanitär, Heizung und Klimatechnik (SHK).
Energieagentur Nordbayern organisiert Veranstaltung in ganz Franken
Bei den Hauptveranstaltungen ging es um Vorträge, interaktive Ausstellungen, Best-Practice-Beispiele, Erfahrungsberichte von Anwendern sowie Gespräche mit Expertinnen und Experten, zudem waren auch zahlreiche Hersteller an Bord und boten „Wärmepumpen zum Anfassen“ an. Die Themenwoche habe sich für Kulmbach gelohnt, zogen die Veranstalter am Ende ein positives Fazit.
Mit einer ganzen Reihe begleitender Veranstaltungen für unterschiedliche Zielgruppen waren auch Handwerker, Planer und Kommunen eingebunden, wobei die Energieagentur Nordbayern diese Veranstaltungsreihe sowohl in Ober-, Mittel- und Unterfranken verantwortlich organisierte.
Hans Schwender: Dringendes Handeln ist nötig
Los ging es mit einer Fachveranstaltung für Handwerker am Donnerstag im Mönchshof-Saal. Der Obermeister der Innung für Sanitär, Heizung und Klimatechnik (SHK), Hans Schwender, sagte dabei: „Diese Wärmepumpewoche soll sowohl für uns, die Heizungsfachleute in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Handwerkern, wie Elektroniker, Klempner, Zimmerer, aber auch für die Endverbraucher einen hohen Nutzen bringen.“ Schwender dankte den Mitarbeitern der Energieagentur Oberfranken mit Markus Ruckdeschel und Jan Buchta an der Spitze für das Engagement und die geleistete Arbeit.
+++ Bleiben Sie mit der Bayerischen Rundschau auf dem Laufenden und holen Sie sich jetzt unsere kostenlosen Newsletter. +++
Der Obermeister erläuterte, warum die Woche der Wärmepumpe so wichtig ist: „Grundsätzlich ist es extrem wichtig, dass wir uns alle für einen beschleunigten und effektiven Umweltschutz einsetzen. Die Umweltkatastrophen, die täglich auf unserer Erde passieren, machen uns bewusst, dass dringendes Handeln notwendig ist.“
Hans Schwender: Energie aus alternativen Quellen regenerativ nutzen
Dass ein hocheffizientes Heizungssystem nicht überall mit einer Wärmepumpe funktioniere, sei bekannt. Die Fachleute wüssten, wo diese Technik sinnvoll und effizient eingesetzt werden könne, „wir kennen die physikalischen Grundsätze“. Entscheidend sei auch: „Energie sollte aus alternativen Quellen stammen und regenerativ genutzt werden.“
Am Freitag gab es ein Netzwerktreffen, das vor allem dem Austausch untereinander diente. Hier waren alle eingeladen, die sich beruflich mit der Wärmewende befassen. Bürgermeister, Gemeinderäte, Mitarbeiter aus der Verwaltung, Klimaschutzmanager, Energieberater und natürlich die SHK- und Elektrobetriebe sowie Wärmepumpenhersteller.
Ehepaar Kuch aus Burghaig berichtet aus Erfahrung
Dabei wurde unter anderem über die Ursachen für das momentane Stocken der Wärmewende gesprochen und die allgemeine Marktsituation, die derzeit kritisch für die Wärmepumpenbranche ist, denn die Aufträge gehen allgemein stark zurück. Es wurde aber auch nach Ansätzen gesucht, wie diese Krise vor Ort überwunden werden kann.
Der Samstag begann am Vormittag bei einem kommunalen Klimafrühstück mit einem Fachseminar für die Kommunen und Städte. Dabei wurde eine Reihe von Fragen geklärt, unter anderem, was beim Einsatz von Wärmepumpen in kommunalen Liegenschaften, gerade in Bestandsgebäuden zu beachten ist.
Landrat Klaus Peter Söllner: Wärmepumpe leider unter die Räder geraten
Am Nachmittag ging es vor allem um Erfahrungsberichte von Anwendern. Hier berichtete das Ehepaar Karl-Heinz Kuch und Dagmar Wolfrum-Kuch aus dem Kulmbacher Stadtteil Burghaig über die Erfahrung einer Wärmepumpe als Hybridlösung, die die Gasheizung eigentlich arbeitslos macht.
Landrat Klaus Peter Söllner (FW) stellte zur Woche der Wärmepumpe fest, dass die Wärmewende sicherlich eine der komplexesten Aufgaben im Zuge der Energiewende ist: „Doch im Wärmesektor scheint die Entwicklung im Augenblick eher rückwärts zu laufen. Die letzten beiden Jahre waren geprägt von großer Verunsicherung auf Verbraucherseite, und die Nachfrage nach Öl- und Gaskesseln explodierte förmlich. In der politischen Diskussion geriet ausgerechnet eine der Schlüsseltechnologien für die Dekarbonisierung des Wärmesektors unter die Räder – die Wärmepumpe – und das trifft uns vor allem im Landkreis Kulmbach ausgesprochen hart.“
Lesen Sie auch