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Versammlung
Zahlreiche Ehrungen bei Feuerwehr Garitz
Ehrungen für 25 bis 60 Jahre bei der Garitzer Feuerwehr. Unser Bild zeigt (von links) Georg Schmitt, Stefan Hippler, Benjamin Fehr, Stefan Pavlin, Fred Back, Manfred Simon, Wolfgang Koch, Peter Bauer, Karl Koch und Dirk Vogel.
Ehrungen für 25 bis 60 Jahre bei der Garitzer Feuerwehr. Unser Bild zeigt (von links) Georg Schmitt, Stefan Hippler, Benjamin Fehr, Stefan Pavlin, Fred Back, Manfred Simon, Wolfgang Koch, Peter Bauer, Karl Koch und Dirk Vogel. // Klaus Werner
Ehrungen für 65 bis 70-Jahre (von links) Ralf Schubert, Hans Wimmel, Wolfgang Schneider, Georg Weippert, Karl Heinz Englert, Hubert Noppenberger und Dirk Vogel
Ehrungen für 65 bis 70-Jahre (von links) Ralf Schubert, Hans Wimmel, Wolfgang Schneider, Georg Weippert, Karl Heinz Englert, Hubert Noppenberger und Dirk Vogel // Klaus Werner
Garitz – Dank und Anerkennung stachen bei der Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Garitz hervor.

Der Dank betraf unter anderem die Bereitschaft der 50 Aktiven, sich bei mit 77 Übungseinheiten auf die im Jahr 2024 erforderlichen 46 Einsätze vorzubereiten; die Anerkennung galt unter anderem dem Engagement für das gesellschaftliche Leben im Kissinger Stadtteil: „Eure Chronik des Jahres 2024 ist auch die Chronik des Stadtteils, und euer Gemeinschaftssinn ist die Grundlage eurer Erfolge“, so Oberbürgermeister Dirk Vogel in seinem Grußwort.

In Anbetracht der umfangreichen Tätigkeitsberichte von Kommandant Ralf Schubert, seinem Stellvertreter Georg Schmitt, dem Jugendwart Niclas Leon Richter sowie Fabian Schopf für die Jugendkapelle waren der Dank und das Lob verständlich, was aber nicht nur die eigene Wehr betraf, sondern auch der Zusammenarbeit mit der Stadt und den anderen Wehren der großen Kreisstadt galt. Kommandant Ralf Schubert bezifferte den Mitgliederstand auf 382 Personen, davon unter anderem 18 Jugendliche, 226 passive und 77 fördernde Mitglieder.

Vereinsaktivitäten in Zahlen

Neben den Übungen mit 1816 Personenstunden und den Einsätzen mit 750 Personenstunden nannte Schubert weitere 48 vereinseigene Aktivitäten sowie 20 Teilnahmen bei anderen Veranstaltungen – unter anderem der gesellige „GaST“ als „Garitzer Sirenen-Treff“, der seit April 2024 jeden Monat die Vereinsmitglieder zum Stammtisch im Feuerwehrhaus zusammenführt. Gesellige Höhepunkte des vergangenen Jahres waren etwa der erste Platz bei der Vereinspokalausspielung, die Kassier-Aktion bei der Neueröffnung der DM-Filiale im Garitzer Gewerbegebiet, die einen Erlös für die Jugendabteilung in Höhe von 3000 Euro erbrachte, und die Aktion „Adventsfenster“, die vor Weihnachten zahlreiche Garitzer für einen Glühwein und eine Bratwurst zum Feuerwehrhaus lockte.

Er hob hervor, dass über die Aktivitäten hinaus viele ehrenamtliche Stunden geleistet werden, damit die Gerätschaften wie die Fahrzeuge oder die Atemschutzgeräte jederzeit einsatzbereit sind beziehungsweise die erforderlichen Reparaturen im Feuerwehrhaus oder die Prüfungen an den Gerätschaften in Eigenregie organisiert werden.

Übungseinheiten sind die Grundlage für Einsätze

Detailliert berichtete der zweite Kommandant Georg Schmitt von 77 Übungseinheiten als Grundlage für die Einsätze. Neben den Übungen für die Löschgruppen, für die Maschinisten und für die Atemschutzgeräteträger standen im Jahr 2024 Übungen für den richtigen Umgang mit der Drehleiter und das Bedienen der neuen Drohne im Mittelpunkt. Mittlerweile seien für das Bedienen der Drohne 17 Personen ausgebildet worden, wobei nicht nur das Bedienen des über 20.000 Euro teuren Fluggerätes vermittelt wird, sondern auch die Rechte und Pflichten sowie die Einsatztaktiken. An einem Übungswochenende trainierte man mit anderen Wehren die Einsätze etwa bei einem Werkstatt- und Kanalbrand, einem Pkw-Verkehrsunfall und einer Rettung auf einem Baugerüst.

Bei den Einsätzen wurde die Garitzer Wehr zu elf Brandeinsätzen gerufen, für elf Technische Hilfeleistungen wie Unwetter mit Überschwemmungen oder einem ABC-Einsatz mit Chemikalien alarmiert oder für vier Drohneneinsätze zur Personensuche angefordert. Außerdem war die Wehr auch bei Absperrungen im Rahmen des Rakoczy-Festes oder bei Prozessionen tätig. Schmitt freute sich, dass Einsätze und Übungen „unfallfrei“ absolviert worden seien, lobte die Aktiven für ihr ehrenamtliches Engagement und dankte den Verantwortlichen von Stadt für die Unterstützung sowie der Bad Kissinger Wehr für das kameradschaftliche Miteinander.

Mehr als dienstliche Verpflichtungen

Für Jugendwart Niclas Leon Richter war 2024 ein „aktives Jahr“, das nicht nur dienstliche Verpflichtungen wie 21 Übungseinheiten, die Abnahme des Leistungsabzeichens oder die bayerische Jugendleistungsprüfung aufwies, sondern auch gesellige Veranstaltungen wie Zeltlager, Hüttenwochenende oder die Teilnahme am Garitzer Vereinspokal. Richter lobte die hohe Übungsbeteiligung und die rege Unterstützung bei weiteren Veranstaltungen und erhielt auch Lob durch den Kommandanten: „Ihr seid mit Herzblut bei der Sache und ihr seid die Basis für die Zukunft der Wehr.“

Um diese Basis zu stärken, plane man eine Werbeaktion für Garitzer Jugendliche ab dem zwölften Lebensjahr. Fabian Schopf berichtete von den zahlreichen Auftritten und Aktivitäten der Jugendkapelle, die 30 Aktive im Hauptorchester und 20 Nachwuchsmusikerinnen und -musiker in der Ausbildung habe. Mit 14 Neuzugängen im letzten Jahr habe man die Einbrüche der Corona-Zeit überwunden, so Schopf, der mit Lionel Heilmann einen neuen Dirigenten vorstellte, der bereits ab Anfang 2025 die Orchesterleitung übernommen hat. Die Jugendkapelle hat knapp 100 Mitglieder und werde mit einem „Familien-Mitmach-Konzert“ einen neuen Weg beschreiten, damit aus passiven Besuchern aktive Mitgestalter werden.

Blick auf die Kassenlage

Der Erfolg der Wehr spiegelte sich in den Zahlen von Kassier Torsten Issing wider. Dank der sehr gut gelaufenen Veranstaltungen erhöhte sich der Kassenstand auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. Die beiden Kassenprüfer lobten dementsprechend die übersichtliche Führung der Bücher. Die Entlastung erfolgte einstimmig.

Nachdenkliche Worte fand Oberbürgermeister Dirk Vogel, denn „Brandschutz als Pflichtleistung der Kommune ist ohne die Feuerwehrler im Ehrenamt nicht leistbar“. Lob gab es für die Einstellung der Garitzer Wehr, die nicht nur fordert, sondern stets überlegt: „Was können wir selbst leisten.“ Er dankte im Namen der Stadtgesellschaft für deren Engagement beim Brandschutz und für die Bereicherung des Garitzer Vereinslebens.

Für Kreisbrandinspektor Steffen Kiesel ist spürbar, „dass für euch die Feuerwehr das schönste Hobby der Welt ist“. Das Motto der Garitzer Wehr laute „Stillstand ist Rückschritt“ und sei Basis für das hohe Niveau der Wehr sowie die Triebfeder für die Kommandantur rund um Ralf Schubert. Seine Wertschätzung für die Wehr als Gemeinschaft drückte auch Pfarrer Steffen Lübke aus, der die Jugendarbeit als „Heranführen an die Aufgaben“ lobte.

Auszeichnungen und Würdigungen

Umfangreich waren auch die namentlichen Nennungen, die mit Dienstaltersabzeichen, mit Ernennungen, mit absolvierten Lehrgängen, mit Jugendleistungsabzeichen und Wissenstest, mit Neuaufnahmen und staatlichen Ehrungen verbunden waren. Im Mittelpunkt dieser Würdigungen standen aber die Vereinsehrungen, wobei sich bei den 31 Geehrten insgesamt 1435 Jahre Vereinstreue angesammelt hatten.

Mit Urkunde und Präsent wurden ausgezeichnet für 70 Jahre: Wolfgang Schneider und Hans Wimmel. Hans Wimmel ist bereits seit 1984 Ehrenmitglied, war von 1961 bis 1981 Verwaltungsratsmitglied und über 30 Jahre Ausbilder und unter anderem Betreuer des Landkreiszeltlagers.

Es folgten Ehrungen für 65 Jahre: Karl Heinz Englert, Hubert Noppenberger und Georg Weippert; für 60 Jahre: Fred Back, Peter Bauer, Heinz Koch, Karl Koch, Wolfgang Koch und Rainer Memmel. Wolfgang Koch ist seit 2003 Ehrenmitglied und Träger der Bayerischen Ehrennadel in Silber für langjährige Jugendarbeit. Er war von 1971 bis 1998 Vorstandsmitglied und von 1986 bis 1992 stellvertretender Kommandant.

Ehrungen für 50 Jahre erhielten: Roland Kessler, Bernd Mahler, Harald Reinl, Andreas Wiedamann; für 40 Jahre: Michael Buscham, Jovan Cepf, Mark Emmert, Stefan Hippler, Jürgen Kaiser, Heiko Keßler, Horst Müller, Matthias Peschl, Manfred Simon, Rainer Sterker und Jochen Wehner. Stefan Hippler war von 1986 bis 2010 Vorstandsmitglied und über viele Jahre Jugendwart sowie Gruppenführer.

Ausgezeichnet für 25 Jahre wurden: Benjamin Fehr, Martin Friedrich, Johannes Kiesel und Stefan Pavlin.

Ralf Schubert wird Brandmeister

Ralf Schubert
Ralf Schubert // Klaus Werner

Eine besondere Überraschung hatte die Garitzer Wehr für ihren Kommandanten Ralf Schubert parat, der zum Brandmeister befördert wurde. Überreicht wurde die Urkunde durch Kreisbrandinspektor Harald Albert. Die Laudatio auf den Geehrten hielt sein Stellvertreter Georg Schmitt, wobei er schon zu Beginn bekannte: „Eine umfassende Würdigung würde den Abend sprengen.“ Er forderte die Anwesenden auf, sich im Feuerwehrhaus umzuschauen, und sie würden nichts entdecken, was nicht die Handschrift von Ralf Schubert trage.

Ralf Schubert mit Georg Schmitt (links) und KBI Harald Albert (rechts)
Ralf Schubert mit Georg Schmitt (links) und KBI Harald Albert (rechts) // Klaus Werner

Er sei nicht nur Ideengeber bei den Umbauten, den Anschaffungen und den Veranstaltungen gewesen, sondern auch Planer, Organisator und ausführende Kraft. Im Jahre 1987 trat Schubert der Wehr bei, und über die Stationen Beisitzer, Atemschutzgerätewart, stellvertretender Kommandant wurde er 2008 zum Kommandanten gewählt – eine Position, die er mittlerweile seit 17 Jahren mit „viel Engagement und guten Ideen“ ausfüllt. 

In seiner 37-jährigen Mitgliedschaft absolvierte er zahlreiche Lehrgänge, errang die Leistungsabzeichen bis „Gold auf Rot“, wurde unter anderem  mit dem Feuerwehrabzeichen in Bronze geehrt und bis zum Hauptlöschmeister befördert. Die Ernennung zum Brandmeister sei nicht nur eine Anerkennung für sein fachliches Wissen und Können bei der Brandbekämpfung, sondern auch eine Wertschätzung für die Führungspersönlichkeit von Ralf Schubert bei Wehr und Verein.

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