Zwei 11-jährige Mädchen liefen am Samstag, 22. Juni, gegen 9 Uhr vom Ketschenpark aus in Richtung Creidlitz, als sie von einem unbekannten Mann angesprochen und nach Zigaretten gefragt wurden. Anschließend fragte der Unbekannte die Mädchen nach deren Alter und ihrem Wohnort. Daraufhin entfernten sich die beiden 11-Jährigen. Letztlich wurde die Polizei über diesen Vorfall in Kenntnis gesetzt. Eine Fahndung nach dem Mann blieb ohne Erfolg.
Der unbekannte Mann wird folgendermaßen beschrieben:
- ca. 40 Jahre alt
- ca. 180 cm groß
- schlank
- westeuropäisches Aussehen
- trug dunkle Kleidung, die Hose hing in den Kniekehlen
Wer hat Wahrnehmungen in dieser Sache gemacht? Hinweise bitte an die Polizeiinspektion Coburg, Telefonnummer: 09561/645-0
Hinweis: Das Ansprechen der Kinder stelle keine Straftat dar, wie Polizeioberkommissar David Grau bestätigt. Die Polizei sucht nach dem Mann, um eine Personenüberprüfung durchzuführen. „Dabei geht es darum abzuklären, ob der Mann zum Beispiel verwirrt oder hilfsbedürftig ist, oder andere Interessen verfolgt“, erläutert er.
Das Polizeipräsidium gibt Hinweise, wie sich Eltern in solchen Situationen verhalten sollen:
Allgemein:
- Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um mit Ihrem Kind über seine Erlebnisse und Sorgen zu sprechen. Vermitteln Sie Ihrem Kind das Gefühl, dass es Ihnen alles erzählen kann.
- Üben Sie mit Ihrem Kind im Alltag, wie es sich in bedrohlichen Situationen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. Ein Selbstbehauptungskurs für Kinder kann hier hilfreich sein.
- Machen Sie Ihrem Kind keine Angst. Panik ist in jeglicher Hinsicht ein schlechter Begleiter.
Im Akutfall:
- Wenn Ihr Kind von einem Vorfall berichtet, bemühen Sie sich zunächst, Ruhe zu bewahren. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu und nehmen Sie es ernst.
- Loben Sie Ihr Kind, dass es sich Ihnen anvertraut hat und vermeiden Sie zu detaillierte Nachfragen.
- Verständigen Sie in Akutsituationen sofort über Notruf 110 die Polizei.
- Nehmen Sie Abstand vor eigenhändigen „Fahndungsaufrufen“ in sozialen Netzwerken, Chatgruppen etc. Hier haben Sie weder den Verbreitungsgrad noch den Inhalt weiterer Verbreitungsnachrichten in der Hand.
Zur Vorbeugung:
- Besprechen Sie mit Ihrem Kind, wo es sich gegebenenfalls auf dem Schulweg/Spielplatz Hilfe holen kann (Geschäfte, Klingeln an einer Haustüre, stark frequentierte Straßen etc.).
- Schicken Sie Ihr Kind wenn möglich in kleinen Gruppen zusammen mit anderen Kindern zur Schule oder zum Spielplatz.
- Beschriften Sie Kleidungsstücke oder die Schultasche nicht von außen sichtbar mit dem Namen. Spricht ein Fremder das Kind mit Vornamen an, wird eine Vertrauensbasis suggeriert.
- Kinder sollen lernen, Distanz zu Fahrzeugen zu halten, wenn sie angesprochen werden.
- Benennen Sie die Personen namentlich, zu denen ihr Kind in das Auto einsteigen darf.
- Kinder müssen wissen, dass Sie Aufforderungen oder Bitten von fremden Erwachsenen immer ablehnen dürfen, ohne dass dies unhöflich ist.
- Kinder sollten im Alltag Respekt und Selbstvertrauen erfahren, um Selbstbewusstsein entwickeln zu können. Täter sprechen bevorzugt unsicher wirkende Kinder an. Selbstbewusstsein ist daher ein wirksamer Schutz.