Er hatte bereits den Spitznamen „der ewige Prinz“. Denn länger als alle anderen Thronfolger zuvor musste Charles darauf warten, bis er endlich den Thron besteigen kann. Seine Mutter, Queen Elizabeth II., dankte nicht ab, so dass Charles erst durch ihren Tod im September 2022 zum König von Großbritannien und Irland wurde – im nicht mehr ganz so zarten Alter von 73 Jahren.
Die offizielle Krönungszeremonie für „King Charles III.“ steht nun an diesem Samstag in London an. Obwohl das heutige „Haus Windsor“ Coburger Wurzeln hat und bis zum Ersten Weltkrieg ja auch „Haus Sachsen-Coburg und Gotha“ hieß, ist die Verwandtschaft aus Deutschland nicht eingeladen. Das Verhältnis zwischen den beiden Adelshäusern gilt seit jeher als schwierig.
Charles-Besuch in Coburg
Nichtsdestotrotz: Als Charles noch Prinz war, besuchte er im August 1987 die Stadt seiner Vorfahren. Denn Charles ist nun einmal der Ur-ur-ur-Enkel von Queen Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.
Bei Wagner in Bayreuth
Eigentlicher Anlass für den damaligen Besuch in Franken waren die Wagner-Festspiele in Bayreuth. Doch am Tag danach – am 7. August 1987 – unternahm Charles noch einen Ausflug nach Coburg. Der war zwar als „privat“ deklariert, Zeit für einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Coburg bleib aber dennoch.
Nachdem Charles in Coburg Schloss Ehrenburg besucht hatte, ging es noch ins benachbarte Rödental. Dort befindet sich mit Schloss Rosenau die Geburtsstätte von Prinz Albert.
Während bei diesen Terminen so mancher Zaungast einen Blick auf Charles erhaschen konnte, fand ein Treffen mit der Coburger Herzogsfamilie komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Wo war Lady Diana?
Die damalige Frau von Charles, Prinzessin „Lady“ Diana, war beim Besuch in Coburg nicht dabei. Journalisten griffen es aber sehr dankbar auf, dass die Dolmetscherin, von der Charles begleitet wurde, Diana Green hieß. So war die Schlagzeile „Charles mit Diana in Coburg“ trotzdem möglich. Die royale Diana befand sich zu diesem Zeitpunkt aber bereits im Sommerurlaub auf Mallorca. Nach seinem Besuch in Coburg folgte ihr Charles dorthin. Sein Flieger startete am Flughafen in Nürnberg.
Zu einem neuerlichen Besuch von Charles in Coburg ist es bis heute nicht gekommen. Aber: Es gibt wohl noch Hoffnung. Im Jahr 2019 war eine Coburger Delegation zum traditionellen Gartenempfang des britischen Botschafters in Berlin eingeladen. Der Delegation gehörten unter anderem die damalige Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber (CSU) sowie Michael Selzer („Coburg Marketing“) an.
Birgit Weber und Michael Selzer konnten dann auch tatsächlich kurz mit Charles sprechen. Selzer beschrieb den damaligen Prinzen als „sehr aufgeschlossen“. Und: „Als wir sagten, dass wir aus Coburg sind, konnte er auch sofort etwas damit anfangen.“ Natürlich sei auch sofort die Gelegenheit genutzt worden, um eine Einladung nach Coburg auszusprechen. Die Antwort von Charles weiß Michael Selzer noch heute: „I will surely come!“ Zu deutsch: „Ich werde sicherlich kommen.“
Aber wann? Zuletzt gab es Spekulationen, Charles könnte Anfang Oktober 2023 kommen, wenn das Globe eröffnet wird. Denn das Globe-Theater in seiner runden Bauweise hat ja wiederum britische Wurzeln. William Shakespeare lässt grüßen! Doch davon abgesehen, dass der genaue Eröffnungstermin noch gar nicht feststeht und deshalb auch noch keine Einladungen verschickt worden sind: Wie zu hören ist, soll Charles wohl nicht kommen.
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