Das Coburger Publikum kennt ihn in zahllosen Rollen – auf der großen Bühne im inzwischen geschlossenen Landestheater ebenso wie ihn Kammerspielen in der Reithalle. Seine Vielseitigkeit demonstriert er hier seit fast einem Vierteljahrhundert: der Schauspieler Stephan Mertl.
Die Besucher der letzten Vorstellung von „Meister Eder und sein Pumuckl“ wurden am Sonntag Zeuge einer besonderen Auszeichnung. Stephan Mertl, der seit der Spielzeit 2001/2002 festes Ensemblemitglied des Landestheaters Coburg ist, wurde von der Stadt Coburg offiziell zum Kammerschauspieler ernannt.
Die feierliche Übergabe der Urkunde erfolgte durch Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Intendant Neil Barry Moss. Stephan Mertl hat in seiner Karriere auf der Bühne des Coburger Landestheaters zahlreiche unvergessliche Rollen verkörpert. Von seinem Debüt als Zettl in „Ein Sommernachtstraum“ bis hin zum Gruppenführer Erhardt in „Sein oder Nichtsein“ hat er das Publikum mit seiner Vielseitigkeit begeistert.
Vielseitige Künstlerpersönlichkeit
Auch in Stücken wie „Das Ende vom Anfang“ und „Perplex“ sowie in musikalischen Produktionen wie „Evita“, „Curtains – Vorhang auf für Mord“ und „My Name is Barbra“ setzte er eindrucksvolle Akzente.
Unvergessen bleiben auch sein Frosch in der Strauss’schen Operette „Die Fledermaus“, sein Pontius Pilatus in „Jesus Christ Superstar“ oder sein Truffaldino in „Der Diener zweier Herren“.
Mit der Ernennung zum Kammerschauspieler wird Stephan Mertl für sein Lebenswerk gewürdigt. Es handelt sich um einen städtischen Ehrentitel, der nur wenigen Künstlerpersönlichkeiten zuteilwird.
„Vielen Dank, Stephan!˚“
Intendant Neil Barry Moss bedankte sich herzlich bei Stephan Mertl für dessen Verdienste: „Vielen Dank, Stephan!“ Sichtlich gerührt nahm der Geehrte die Urkunde entgegen und sorgte für Heiterkeit im Publikum, als er in seinem „Meister Eder“-Kostüm witzelte: „Danke schön, ich hätte vielleicht noch ganz schnell einen Anzug anziehen sollen, aber das habe ich nicht mehr geschafft.“
Das Publikum dankte dem Künstler mit tosendem Applaus, trampelte und rief „Bravo!“.
Zum Abschluss der Ehrung verbeugte sich Stephan Mertl mit Urkunde und Blumenstrauß ein letztes Mal, während sich der Vorhang schloss.
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