Joachim Hoppe tritt bei der Kommunalwahl im März 2026 als Oberbürgermeisterkandidat in Coburg für die Partei Die Linke an.
Joachim Hoppe tritt bei der Kommunalwahl im März 2026 als Oberbürgermeisterkandidat in Coburg für die Partei Die Linke an. // Foto: Die Linke Coburg
Weiterer OB-Kandidat in Coburg nominiert

Nach dem starken Ergebnis bei der Bundestagswahl blickt die Partei „Die Linke“ auch zuversichtlich auf die Kommunalwahl im März 2026. Für die Landratswahl gibt es ebenfalls eine Kandidatin.

 //  Coburg
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Bei einer Versammlung des Kreisverbands Coburg der Partei  „Die Linke“ wurde sowohl ein Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl nominiert als auch eine Kandidatin für die Landratswahl.

Um den Posten des Chefs im Coburger Rathaus bewirbt sich der 24-jährige Joachim Hoppe.

Als Landratskandidatin tritt Claudia Carl (45) aus Neustadt bei Coburg an.

Claudia Carl ist bei der Kommunalwahl im März 2026 die Landratskandidatin der Partei Die Linke in Coburg.
Claudia Carl ist bei der Kommunalwahl im März 2026 die Landratskandidatin der Partei Die Linke in Coburg. // Foto: Die Linke Coburg

Isabel Wais, die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbands, erklärt dazu: „Wir freuen uns, mit starken und engagierten Persönlichkeiten in die kommenden Wahlen zu gehen. Gerade in diesen politisch bewegten Zeiten ist es wichtig, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und demokratische Teilhabe vor Ort entschieden zu vertreten.“

Der gewählte Kandidat und die gewählte Kandidatin stellten in der Versammlung ihre politischen Schwerpunkte vor.

Für bezahlbaren Wohnraum

Joachim Hoppe sagte, dass er sich als Oberbürgermeister besonders für gute und ausreichende Kitaplätze, die Stärkung der Coburger Wohnbau für bezahlbaren Wohnraum, eine konsequente Rekommunalisierung öffentlicher Leistungen sowie für gut ausgestattete Schulen – unabhängig von der Schulform einsetzen werde.

„Ich will ein Coburg, in dem alle Menschen gut leben können – mit fairen Chancen auf Bildung, Wohnen und Teilhabe, unabhängig vom Geldbeutel. Dafür braucht es eine starke öffentliche Daseinsvorsorge, in kommunaler Hand und mit sozialer Verantwortung“, so Hoppe.

Gegen  „Kollektivknäste“

Auch Claudia Carl, neu in der Partei „Die Linke“, stellte ihre politischen Ziele für den Landkreis Coburg vor. Ein besonderer Fokus ihrer Kandidatur werde auf einer gerechteren Bildungspolitik liegen, sagte sie. Schulen dürften nicht als „Kollektivknäste“ erlebt werden, sondern müssten Lebensräume sein – für alle Schularten, nicht nur für Gymnasien. Claudia Carl fordert mehr Unterstützungspersonal wie „JAZ-Mitarbeiter*nnen", um den erzieherischen Anforderungen gerecht zu werden.

Darüber hinaus sprach sie sich für konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel im Landkreis aus: den Ausbau sicherer Radwege, eine vollständige Umstellung der ÖPNV-Flotte auf Elektromobilität, ein besseres Rufbus-System und mehr Ladesäulen in Stadt und Land.

Kritik am Coburger Convent

Auch gesellschaftspolitisch äußerte sich Claudia Carl: „Wir wollen keinen Mangel verwalten, sondern verändern.“ Außerdem sagte sie: „Das jährliche Kaiserreichs-Cosplay in Coburg ist ein Relikt vergangener Zeiten – klassistisch, sexistisch, rechts-offen. Es passt nicht in unsere Zeit. Das kann weg.“ Mit „Kaiserreichs-Cosplay“ meinte Claudia Carl übrigens den Coburger Convent. 

Das Schlusswort kam wiederum von Isabel Wais. Mit Blick auf die Linken sagte sie:  „Wir stehen für eine Politik, die die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellt – konsequent sozial, ökologisch und solidarisch.“

Ausblick: OB-Wahl 2026 in Coburg

Joachim Hoppe von den Linken ist zwar erst der zweite OB-Kandidat, der offiziell für die kommende Wahl in Coburg nominiert worden ist. Es wird aber insgesamt mit einer wahren Flut an Bewerbern gerechnet – eine Bewerberin ist hingegen noch nicht in Sicht.

Dominik Sauerteig (SPD), der seit Mai 2020 Oberbürgermeister der Stadt Coburg ist, hat bereits angekündigt, im März 2026 erneut anzutreten.

Die Coburger CSU hat bereits im vergangenen Jahr Hans-Herbert Hartan als Oberbürgermeisterkandidaten nominiert.

Bei der Wählergemeinschaft Pro Coburg gibt es zumindest schon eine Empfehlung des Vorstands: Uwe Meyer soll als OB-Kandidat ins Rennen gehen. 

Die Grünen haben offiziell noch nicht durchblicken lassen, wer Spitzenkandidat werden könnte. Gemunkelt wird aber, dass Wolfram Haupt der OB-Kandidat werden könnte. Wolfram Haupt ist Vorsitzender der Grünen-Stadtratsfraktion.

Ebenfalls einen OB-Kandidaten aufstellen könnten die Freien Wähler. Es könnte hierbei sogar zu einem Novum kommen. Denn im Gespräch ist mit Christian Gunsenheimer ein – bislang zumindest – ausgewiesener Landkreis-Politiker. Er war zwölf Jahre lang Bürgermeister von Weitramsdorf, aktuell ist er stellvertretender Landrat.

Oberbürgermeisterwahl 2026 in Coburg: Mögliches Kandidatenfeld (Stand: Juni 2025)

  • Dominik Sauerteig (SPD)
  • Hans-Herbert Hartan (CSU)
  • Joachim Hoppe (Die Linke)
  • Wolfram Haupt (Grüne)
  • Uwe Meyer (Pro Coburg)
  • Christian Gunsenheimer (Freie Wähler)

Ausblick: Landratswahl 2026 in Coburg

Claudia Carl ist die erste Kandidatin, die für die Coburger Landratswahl im März 2026 nominiert worden ist.

Wer ansonsten gegen Amtsinhaber Sebastian Straubel (CSU) antritt, ist noch nicht bekannt.

 

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