Mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie mehr Platz für die Außengastronomie: Das waren die Gründe, warum der Verwaltungssenat der Stadt Coburg im März beschlossen hat, die Steingasse künftig als verkehrsberuhigten Bereich auszuweisen.
Vier Monate und eine Baustellenphase später kann dieser Beschluss jetzt umgesetzt werden: Am Mittwoch wurden die entsprechenden Verkehrsschilder aufgestellt – die neue Verkehrsregelung greift.
Genau genommen handelt es sich nur um den unteren beziehungsweise mittleren Bereich der Steingasse, und zwar zwischen den Einmündungen Kirchgasse und Rückertstraße. Weiter oben (in Richtung Steintor) bleibt alles wie gehabt; weiter unten (zwischen Kirchgasse und Marktplatz) ist sowieso schon Fußgängerzone.
„Lebensraum wird aufgewertet“
In einer Pressemitteilung der Stadt Coburg ist die Rede davon, dass „die Steingasse als Lebensraum“ deutlich aufgewertet werde durch die neue Verkehrsregelung. Außerdem wird darauf verwiesen, dass sich bei einer Informationsveranstaltung zu Beginn des Jahres die Mehrheit der anwesenden Anwohnenden für diese Verkehrsberuhigung ausgesprochen haben.
Wichtig: Die neue Regelung soll zunächst getestet werden. Erst nach Ende der Testphase im Jahr 2026 soll über eine dauerhafte Regelung diskutiert und entschieden werden – und auch erst dann sollen mögliche, bauliche Veränderungen in Angriff genommen werden.
Was gilt in einem verkehrsberuhigten Bereich?
Die Stadt Coburg weist noch einmal darauf hin, welche Regeln in einem verkehrsberuhigten Bereich gelten. So dürfe die gesamte Straßenbreite auch von Fußgängerinnen und Fußgängern genutzt werden. Autos haben keinen Vorrang. Schrittgeschwindigkeit ist für alle Verkehrsteilnehmenden vorgeschrieben – also auch für Radfahrer! Parkplätze wird es in dem Bereich keine mehr geben. Die wenigen Parkflächen, die es bislang gab, fallen weg. Stattdessen werden zahlreiche Pflanzkübel aufgestellt.
Warum mit der Testphase gerade jetzt begonnen wird, hat nach Auskunft der Stadt Coburg durchaus einen bestimmten Grund: Zum Beginn der Sommerferien seien ohnehin weniger Autos in diesem Bereich unterwegs. Eltern und Schulkinder könnten sich somit bis September auf die geänderte Verkehrssituation einstellen.
Eltern-Taxis sind ein Problem
Seit jeher gelten sogenannte Eltern-Taxis als ein großes Problem in der Steingasse. Sprich: Viele Verkehrsteilnehmer fahren nur deshalb mit ihren Autos in diesen engen Altstadtbereich, weil sie am Gymnasium Casimirianum ihre Kinder abholen (oder hinbringen).
Öffentliche Parkplätze gibt es rund um die Morizkirche nicht.