Die heimische Flora hält viele Überraschungen bereit. Efeu ist ein echtes Multitalent, das Insekten, Vögeln und sogar der Gesundheit dient. Ab Ende August bis Oktober entfalten die gelben Blüten ihre Pracht – ein willkommenes Buffet für späte Insekten.
Doch die Blütezeit beginnt erst nach etwa acht Jahren, wenn die Pflanze sich gut eingelebt hat. Dabei verändert sich auch die Form der Blätter.
Im Winter reifen die Beeren heran, die Vögeln im zeitigen Frühjahr als wichtige Nahrung dienen.
Gerade in dieser kargen Jahreszeit, wenn es kaum etwas zu fressen gibt, sind sie eine wertvolle Ressource. Für Menschen allerdings sind die Beeren giftig.
Auch in der Heilkunde hat der Efeu seinen Platz gefunden. Richtig angewendet, können seine Blätter bei Atemwegsentzündungen und anderen Beschwerden helfen.
Diese vielseitigen Eigenschaften brachten ihm 2010 die Auszeichnung als „Heilpflanze des Jahres“ ein.
Die Liane unserer Heimat
Die Waldrebe, botanisch "Clematis vitalba" genannt, ist die einzige echte Liane, die in unseren Breiten vorkommt. Sie wächst bevorzugt an Waldrändern und in Hecken, wo sie bis zu zehn Meter lange Triebe entwickeln kann.
Im Winter leuchten ihre Fruchtstände wie kleine schneeweiße Köpfe aus den Gehölzen, bevor der Samen im Frühjahr vom Wind verbreitet wird.
Ihr leichtes Holz, durchzogen von vielen winzigen Poren, ermöglicht es der Pflanze, Wasser aus dem Boden bis in große Höhen zu transportieren. Früher wurde das Holz wegen seines geringen Gewichts gern zur Herstellung von Huckelkörben genutzt.
Um die Triebe zu verarbeiten, konnte man sie in kochendes Wasser legen, um die Rinde leichter zu entfernen.
Heutzutage ist die Waldrebe ein beliebtes Material für dekorative Bastelarbeiten. Damit das Holz lange hält, empfiehlt es sich, die Triebe während der Winterruhe zu schneiden – ähnlich wie bei Weidenruten.
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