In den Wintermonaten bieten Wasservögel faszinierende Einblicke in ihr Verhalten – oft viel näher als sonst. Während sie in freier Natur meist scheu bleiben, zeigen sie sich in der kalten Jahreszeit erstaunlich vertraut.
Das macht es möglich, Unterschiede zwischen den Arten besser zu erkennen und zu studieren.
Vielfalt auf Seen und Flüssen
Neben den allgegenwärtigen Enten und Schwänen, die bis in die Städte vordringen, können jetzt auch Blässhühner und Teichhühner regelmäßig beobachtet werden.
Besonders spannend ist das unterschiedliche Verhalten der Enten: Taucherenten wie Reiher- und Tafelenten verschwinden bei der Nahrungssuche vollständig unter Wasser.
Im Gegensatz dazu tauchen Gründelenten, wie die weit verbreitete Stockente, nur mit ihrem Vorderkörper ins kühle Nass.
Der Winter bringt zudem spannende Gäste aus nordischen Regionen. Arten wie Zwergtaucher, Reiherenten und Gänsesäger ziehen verstärkt in unsere Breiten, um hier zu überwintern.
Diese Wanderbewegungen stehen vermutlich im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung, die zu einer Verschiebung der Zugrouten führt.
Neue Muster im Vogelzug
Die Veränderungen des Klimas wirken sich sichtbar auf das Zugverhalten der Vögel aus. Einige Arten verbleiben aufgrund milderer Bedingungen häufiger in ihren angestammten Heimatregionen im Norden und Osten Europas.
Andere, die früher weite Reisen in den Süden unternahmen, finden bei uns neue Überwinterungsgebiete.
Ein Beispiel ist der Silberreiher, der inzwischen regelmäßig im Maintal gesichtet wird – eine Region, in der er früher kaum vorkam. In der Vergangenheit waren die Grenzen zwischen Zugvögeln und standorttreuen Arten klarer gezogen.
Doch die Veränderungen in der Natur – sei es bei der Vogelwelt oder der Pflanzenwelt – zeigen sich in den letzten Jahren immer deutlicher.
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