Julia Boegershausen und Benedikt ter Braak.
Julia Boegershausen und Benedikt ter Braak. // Boegershausen
Gedanken zu Kästners „13 Monate“
Signet des Fränkischen Tags Fränkischer Tag

 //  Forchheim

Am Freitag, 9. Mai, lädt das Kuratorium zur Förderung von Kunst & Kultur im Forchheimer Land um 19 Uhr in den Kulturraum St. Gereon Forchheim zu einem musikalisch-literarischen Abend ein. Sängerin Julia Boegershausen und Pianist Benedikt ter Braak präsentieren Erich Kästners Gedichtzyklus „13 Monate“ – ein Werk, das der Pressemitteilung des Vereins nach „zwischen leiser Melancholie und augenzwinkernder Lebensklugheit pendelt“ und Kästners unverwechselbare Handschrift trage.

In der Pressemitteilung des Vereins heißt es: Das Zusammenspiel von Boegershausen und ter Braak bringt Kästners lebensnahe Poesie ebenso einfühlsam wie eindringlich auf die Bühne. Die Vertonung von „13 Monate“ entstand auf Wunsch der bekannten Chanson-Interpretin Gisela May. Der Komponist Manfred Schmitz schuf daraus eine eindrucksvolle Liedersammlung. Tatsächlich trägt der Abend auch ein historisches Gewicht: Vor genau 92 Jahren, am 10. Mai 1933, wurden unter dem Vorwand, „undeutsches Schri1tum“ zu vernichten, in Berlin und vielen weiteren deutschen Städten Bücher verbrannt – darunter auch die Werke Erich Kästners. Kästner selbst war unter den 70.000 Zuschauern, den Hut tief ins Gesicht gezogen, und musste miterleben, wie seine Schriften den Flammen übergeben wurden. In seinen Erinnerungen spricht er von einem „apokalyptischen Volksfest“ – ein Mahnmal gegen Intoleranz und Kulturzerstörung.

Landrat Hermann Ulm hebt die Bedeutung der Veranstaltung hervor: „Kästners Lyrik erinnert uns daran, die kleinen Wunder des Lebens zu bewahren – gerade in Zeiten, in denen Freiheit und Kultur erneut verteidigt werden müssen.“ Weiter erklärt er: „Es ist ein wertvolles Zeichen, dass wir in diesem Konzert nicht nur die Schönheit seiner Worte feiern, sondern auch der dunklen Kapitel unserer Geschichte gedenken.“

„Wird’s besser? Wird’s schlimmer? fragt man alljährlich. Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich“ – dieser berühmte Kästner-Satz spiegelt den Grundton des Abends wider: Zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, zwischen Hoffnung und Erinnerung. Interessierte sind herzlich eingeladen, diesen besonderen Abend voller Musik, Lyrik und Reflexion mitzuerleben. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

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