Breiten Raum nahm in der Ratssitzung die Vorstellung der Landkreis-App „Pocket-Dorf“ ein, ein Förderprojekt, das die Gemeinschaft im Ort voranbringen soll. Vorgestellt von Stephanie Tratt und Sina Büdel, den Administratorinnen dieses Projekts beim Landratsamt, fällte der Gemeinderat zu diesem Projekt keinen Beschluss, da Fragen offenblieben, die der Marktgemeinderat erst noch einmal beraten will.
Netzwerke knüpfen
Nach Darstellung von Tratt und Büdel wird mit „Pocket-Dorf“ ein Ort unter dem Motto „Mitleben. Mitreden.“ vernetzt. In diesem Netzwerk können beispielsweise der eigene Verein und Informationen über ihn mitgeteilt werden. Möglich sind auch die Organisation von Veranstaltungen oder Kleinprojekten und der Dialog mit der Gemeinde.
„Pocket-Dorf“ kann man sich vorstellen als ein Haus mit verschiedenen Räumen, „Spaces“ genannt. Hier kann der Informationsaustausch mit dem Landkreis, dem Rathaus und den Infos untereinander laufen. Die Idee soll die digitale Kommunikation erleichtern.
Unterschiedliche Botschaften sind möglich, von der eigenen Darstellung über Veranstaltungen und Versammlungen bis zu Anregungen, zum Beispiel für die Gemeinde. Social Media also in Vor-Ort-Komplettform.
Diskussion über Schwächen
Über mögliche Schwächen des Prozedere gab es Debatten. So glaubt Dritter Bürgermeister Volker Partsch, dass manche versucht sein könnten, über diesen Weg die eigene Meinung darzustellen oder Einfluss zu nehmen. Was darf also veröffentlicht werden, und wer kontrolliert? Die Administratorinnen versicherten zwar eine hohe Sicherheit. Wie aber sieht es aus mit Beleidigungen, Mobbing, indirekter Einflussnahme und Ähnlichem?
Hier warnte Partsch vor „Zuständen wie bei George Orwell“ (gemeint war dessen Buch und Film „1984“, in dem der „Große Bruder“ herrscht). Für den stellvertretenden Bürgermeister blieb besonders im rechtlichen Bereich „viel zu viel offen. Das wird für die Kommune richtig schwierig“, vermutete er.
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Bürgermeister Johannes Krumm sieht den Vorteil des Projekts hingegen vor allem bei den Vereinen. Auch Werbung wird geduldet, allerdings keine Firmenwerbung. Simone Berned fand das Projekt gut, das Volker Partsch „madig macht“. Für Alfons Hausmann ist es „grundsätzlich okay, denn wir können selbst die Stellschrauben betätigen“.
Ein weiteres Thema war die Aktion „Gute -Pflege“, mit der der Landkreis im Pflegefall unterstützt. So gibt es Tipps für den Pflegealltag und Informationen über entlastende Angebote. Das alles soll eine Ergänzung zu den bestehenden Beratungs- und Hilfsdiensten sein. Außerdem besteht die Möglichkeit zum Austausch. Kostenfrei und neutral gibt der Landkreis Antwort auf Fragen der Prävention, des Umgangs und der Versorgung. Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, meldet sich unter Tel. 0971/801 54 88. Zu diesem Thema gibt es auch Seminare, die im großen Sitzungssaal des Landratsamts stattfinden. Interessierte können sich unter Tel. 0971/801 54 00 oder über die Internetadresse gutepflege@landkreis-badkissingen.de anmelden.
Einfamilienhaus genehmigt
Eine Bauanfrage in Trimberg beschloss der Gemeinderat einmütig, vorbehaltlich der Zufahrt zum Anwesen. Über den Neubau eines Einfamilienhauses mit Carport und Stützmauern in der Trimberger „Quellenstraße“ sollte der Rat entscheiden, ob sich das Bauvorhaben in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt. Der vorgelegte Plan sieht eine Zufahrt zum Carport über den nordöstlich gelegenen Schotterweg vor.